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(c) Pester Lloyd / 32 - 2015 NACHRICHTEN 06.08.2015
Wahlumfrage Ungarn: Orbáns fremdenfeindliche Politik hält Stammwähler bei Laune und macht Neonazis stark
Das regierungsnahe Umfrageinstitut Nézőpont hat die aktuellen Beliebtheitswerte der Parteien für den Monat Juli veröffentlicht. Danach kommen die regierenden Fidesz-KDNP auf eine Unterstützung von 28% aller Wahlberechtigten, -2 Punkte gegenüber Juni, +1 gegenüber Mai. Zweitplatziert bleibt die neonazistische Jobbik mit 13% aller Wahlberechtigten, gegenüber 14% im Juni und 16% im Mai. Die linksliberale MSZP kommt auf 9%, im Juni waren es 8, im Mai 7%. Deren Abspaltung DK schafft 6%, die grün-nationalliberale LMP 4%, deren Abspaltung PM 1%, "Együtt" kommt auf 2%.
Foto von Orbáns Facebook-Seite (c) MEH
Wenn am Sonntag Wahl wären? Fidesz käme dann auf 41%, Jobbik auf 26%, MSZP auf 11%, DK 9%, LMP 6%, somit hätte die Orbán-Partei ein ähnliches Ergebnis wie bei den Wahlen 2014, denn in Ungarn genügen knapp über 40% für eine 2/3-Mehrheit der Mandate, die Linke verlöre weiter und die Neonazis wären kruz davor, auch numerisch ein Machtfaktor zu sein. Im Juli wollten 35% sicher nicht zu Wahlen gehen, im Juni waren es noch 33%.
Die Umfragen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, das leichte Zulegen des Fidesz gegenüber Jobbik entspricht "zufälligerweise" genau dem Plan, den Orbán mit seiner fremdenfeindlichen Rhetorik und Politik verfolgt. Ob der aufgeht oder das Institut Ihrem Meister zum Munde redet, lässt sich schwer überprüfen, immerhin profitiert auch Nézőpont von kaum kontrollierten öffentlichen "Berater"- und "Forschungs"-Aufträgen in Zigmillionenhöhe, wird also wenig Interesse daran haben, dem Auftraggeber schlechte Nachrichten zu überbringen. Der Nézőpont-Chef sieht Orbán bereits als neuen De Gaulle.
Das erkennt man auch an einer weiteren Frage, die das Institut demographisch thematisiert, die Olympiabewerbung Budapests für die Spiele 2024, also so ziemlich das Überflüssigste, was es derzeit abzufragen gibt. Angeblich sind schon 49% dafür, 42% dagegen. Ziel des Politbüros wird es hier sein, die Zustimmung genauso hoch zu bekommen, wie die Ablehnung gegenüber Flüchtlingen.
red.
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