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(c) Pester Lloyd / 33 - 2015     NACHRICHTEN    11.08.2015

 

"Unkonventionelle Privatisierung": Mit Steuergeldern finanzierte MKB wird schon Anfang 2016 verkauft

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MNB-Chef Matolcsy und MKB-Entsandter Balog. Mauscheln gehört zum Handwerk...

Der eigens von der Nationalbank MNB zur Sanierung der vom ungarischen Staat gekauften MKB (von Bayern LB) abgezogene Ádám Balog hat es mit der Reprivatisierung der MKB eilig. Schon "Anfang 2016" soll die Bank, die trotz tiefroter Zahlen mit beträchtlichen Steuermitteln gekauft und saniert wurde bzw. immer noch wird an "vertrauenswürdige, ungarische Geschäftsleute", so die Orbán-Vorgabe, veräußert werden.

Grund für die Eile: Bis Jahresende stehen einige weitere Konsolidierungen auf dem ungarischen Finanzmarkt an, so wird sich Sberbank und AXA vom Bankenmarkt verabschieden, auch andere, kleinere Player stehen vor Verkauf bzw. Rückzug. Die MKB könnte so frei werdende Marktanteile besetzen, - auch wieder mit Hilfe öffentlicher Mittel, u.a. dem von der MNB aufgelegten "Kredit für Wachstum"-Programm.

 

Balog machte schon klar, dass die Sache im inneren Zirkel abgehandelt wird, denn "der Verkauf wird keine konventionelle Privatisierung" sein, d.h. Bieter werden nur gegen Einladung der MNB teilnehmen können. Derweil hat man vor allem das schiefliegende Immobilien-Portfolio der MKB bereinigt, was in der Praxis nichts weiter heißt, als dass man Fehlinvestitionen regierungsnaher Investoren auskaufte, die Verluste beim Weiterverkauf wurden mit öffentlichen Mitteln aufgefangen. Zwar übt die MNB die Management-Rechte bei der MKB aus, die Supervision liegt aber direkt im Amt des Ministerpräsidenten.

Genauso wird es mit all jenen Assets geschehen, die man bis Ende des Jahres nicht los wird, sie werden dann von der dubiosen MNB-eigenen
Bad Bank MARK übernommen. Einmal privatisiert, soll die MKB ein wichtiger Player auf dem Hypothekenmarkt werden, kündigte Balog an, der damit bereits ein protektioniertes Geschäftsumfeld für die neuen Eigner umriss. Die zunächst geplante Fusionierung der MKB mit der ebenfalls vom Staat überteuert übernommenen Budapest Bank, BB, wird derweil auf die lange Bank geschoben, offenbar soll die BB an andere Interessenten aus dem Günstlingskreis Orbáns gehen.

red.

 

 


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