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(c) Pester Lloyd / 34 - 2015     NACHRICHTEN    21.08.2015

 

Tesla-Pipeline: Russland hat es mit neuer Gasverbindung nach Europa jetzt doch eilig

 


34gazprom (Andere)Schon im September will Russland mit den Außenministern von Griechenland, Serbien, Mazedonien und Ungarn ein Memorandum über den Bau einer 1.400 Kilometer langen Pipeline unterzeichnen, die als Verlängerung der Türkei-Stream schon ab 2019 Erdgas über das Schwarze Meer, vorbei an der Ukraine, aber auch vorbei an Bulgarien nach Südost- sowie Westeuropa liefern soll.

An Bulgariens Beharren auf der Einhaltung von EU-Normen des liberalisierten Gasmarktes (Erzeuger dürfen keine Transporteure sein), bei der Eigentümerstruktur, dem Ausschreibungs- und Transpsarenzgebaren, war das für diesen Zweck konzipierte
South-Stream-Projekt gescheitert. Gazprom verlangte daraufhin von der Europäischen Union trotzig, die Europäer sollten sich ihre Infrastruktur selbst aufbauen, wenn sie Erdgas ab der Türkei beziehen wollten. Da Russland jedoch gerade jetzt nicht auf seine Marktposition verzichten will, lenkte Moskau letztlich wieder ein.

Die Kosten für das Projekt sollen bei 4-5 Milliarden Euro liegen und werden überwiegend von einer Gazpromtochter getragen. Der Name des Projektes geht auf den serbisch-amerikanischen Erfinder und Ingenieur Nikolaus Tesla zurück. Als Endpunkte der Pipeline werden einmal der Knotenpunkt Baumgarten in Österreich genannt, jedoch könnte Griechenland seinen Abschnitt auch in Richtung der Adria verlängern, bis nach Italien.

 

Die Kapazität wird auf mindestens 27 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr veranschlagt, womit man den privaten und industriellen Bedarf von rund 40-50 Mio. Menschen decken könnte. Durch die vierspurige Türkei-Stream können bis zu 63 Mrd. m3 fließen, rund 15 Mrd. davon zapft die Türkei selbst ab, die restliche Kapazität ist für den Transit vorhanden.

Mit Ungarn und Griechenland fährt Moskau seit geraumer Zeit einen umstrittenen Annäherungskurs, der sich im Falle Ungarns bereits auch politisch auswirkte. Das Land ist durch einen 10 Mrd. EUR-Kredit für den Ausbau des AKW Paks auf 30 Jahre
von Russland finanziell abhängig. Die Abwicklung läuft dabei genauo so ab, wie sie nach EU-Regeln nicht ablaufen dürfte.

red.


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