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(c) Pester Lloyd / 2015-49   SPORT

 

Wie die FIFA reformiert werden kann

Skandale in der Welt des Sports sind nichts Neues. Ob die ständigen Doping-Affären im Radsport, die Ungereimtheiten rund um Bernie Ecclestone in der Formula 1 oder die Skandalsaison in der amerikanischen NFL; viele Sportarten leiden heute unter einem deutlichen Image-Schaden. Nirgendwo scheint aber derartig viel im Argen zu liegen wie im Welt-Fussball, wo die jüngsten Enthüllungen rund um die Vergaben der Fussball-Weltmeisterschaften durch den in der Schweiz ansässigen Fussball-Weltverband FIFA, schwere Fälle von Korruption in den obersten Gremien der Organisation ans Tageslicht brachten.

Insbesondere die Vergaben der Bewerbe in Russland und Qatar stehen hier im Blickpunkt der Ermittlungen. Es liegen dabei schwere Verdachtsmomente vor, dass eine Vielzahl hochrangiger Funktionäre Geld, Gemälde und Grundstücke angenommen haben, um für die zwei siegreichen Austragungsorte zu stimmen. Die jüngsten Enthüllungen lassen auch das wohlwollende Verhalten der FIFA gegenüber
Russland, trotz der internationalen Sanktionen, in einem anderen Licht erscheinen. 

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Wie es soweit kommen konnte   

Schon seit langem kursieren Gerüchte in den Medien, dass es im Fussball bei den Vergaben von Großereignissen, immer wieder zu dubiosen Geldflüssen gekommen wäre. Beweisen konnte man aber lange Zeit nichts, denn die Machenschaften liefen oftmals über komplexe Firmengeflechte ab, welche zudem meistens auch noch auf Steueroasen gemeldet waren. Warum die FIFA so agieren konnte ist einfach erklärt und lässt auch eine klare Vorgangsweise ableiten wie solche Machenschaften in Zukunft schnell und unkompliziert unterbunden werden können.

Die Fifa ist nämlich eine internationale Organisation die einem globalen Rechtsvakuum operieren kann. Im Gegensatz zu vielen Bereichen der Wirtschaft, bei Umweltthemen oder auch beim Thema Menschenrechte, wo in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung Richtung einheitlicher Standards stattfand, schien der Sport von diesen Abläufen komplett unberührt zu bleiben. Bis vor kurzem konnte die FIFA nämlich im toten Winkel der nationalen Aufsichtsbehörden operieren und musste sich dabei keiner Überwachung oder Rechenschaft unterziehen.          

Angesichts der Tatsache dass vom Verband in den letzten Jahren, dank globaler Fernseh- und Sponsorengelder, immer größere Beträge gehandhabt wurden, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis es zu solche Affären kommen würde. Juristisch gesehen ist die FIFA eine internationale non-profit Organisation, die aber nach Schweizer Recht operiert. Trotz einzelner Rufe von Seiten der Schweizer Politik, gab es von dieser Seite aber nie wirklich die Absicht den häufigen Korruptionsgerüchten ernsthaft nachzugehen. Auch von Seiten der langjährigen Sponsoren wie Adidas oder Coca-Cola gab es kaum Bemühungen, diese, für sie weltweit einmalige Werbebühne, öffentlich zu kritisieren oder auch nur zu hinterfragen.        

Was kann also getan werden?

Die Geschichte liefert uns aber einen Präzedenzfall wie ein derartig komplexer Fall gelöst werden kann: Die Doping-Skandale rund um das Festina-Team während der Tour de France 1998. Die Enthüllungen damals haben derartig viel öffentlichen Druck ausgelöst eine Lösung für dieses Problem zu finden, dass eine neue, unabhängige und klar regulierte Organisation geschaffen werden musste. Dies war die Geburtsstunde der World Anti-Doping Agency (WADA), einer internationalen Organisation zur Bekämpfung von Doping im international Leistungssport. In der Zwischenzeit sind ihr bereit über 170 Nationen unter ihnen auch die
USA, Iran oder Nord-Korea beigetreten und es konnten seit ihrer Entstehung die Anzahl der Doping-Vorfälle deutlich reduziert werden. Ähnliches könnte also auch unter dem Druck der Politik im Welt-Fussball gemacht werden, um damit endlich einen Schlussstrich unter all den Unappetitlickeiten, die wir unter der Führung Sepp Blatters bei der FIFA in den letzten Jahrzehnten erleben mussten, zu ziehen.

red

 

 

 

 

 

Wie die FIFA reformiert werden kann

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Skandale in der Welt des Sports sind nichts Neues. Ob die ständigen Doping-Affären im Radsport, die Ungereimtheiten rund um Bernie Ecclestone in der Formula 1 oder die Skandalsaison in der amerikanischen NFL; viele Sportarten leiden heute unter einem deutlichen Image-Schaden...

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