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(c) Pester Lloyd / 35 - 2016   WIRTSCHAFT     03.09.2016

Orbán-Günstling im Konjunkturhoch: Aufträge von Staatsbahn, Kauf einer Hotelkette

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Gesamtökonomisch nur eine Randnotiz, im politischen Kontext jedoch prototypisch: Alle vier öffentlichen Ausschreibungen für die Erneuerung von Bahnübergängen im Gesamtwert von rund 2 Milliarden Forint (knapp 6,5 Mio. EUR) gingen an die Firma R-Kord Építőipari Kft., ein Unternehmen unter Einfluss des Neu-Milliardärs Lőrinc Mészáros, Bürgermeister von Orbáns Heimatort und allgemein als Sachwalter der regionalen ökonomischen Interessen der Orbán-Familie zu bezeichnen. Mehr zu diesen Verbindungen hier.

 

Die Ausschreibung führte die ungarische Staatsbahn MÁV durch. Dazu gehört auch die Installation von modernen LED-Lichtanlagen, für deren Lieferung wiederum Orbáns Schwiegersohn prädestiniert ist, der bereits eine Reihe ähnlich lautender Aufträge für Straßen- und Ortsbeleuchtungen umsetzte und - zufällig - bei den Ausschreibungen stets punktgenau das beste Angebot abgab. Mészáros Firma erhielt bereits die Zuschläge für die Modernisierung der Bahnstrecken Szombathely - Zalaszentiván sowie von Teilabschnitten in Szántód, Kőröshegy und Balatonszentgyörgy, bei denen man sich dem österreichischen Unternehmen Swietelsky bzw. dessen ungarischer Tochter als Feigenblatt in einem Konsortium bediente. Die Aufträge, zusammen mit einem dritten Unternehmen, V-Híd, summierten sich auf über 50 Mio. EUR.

Bereits im Frühjahr konnte die Hauptfirma des Orbán-Günstlings, Mészáros és Mészáros, einen 3 Milliarden-Auftrag zum Bau einer Sportakademie in Izsák einfahren. Das gleiche Unternehmen baute übrigens auch das atemberaubende Stadion in Orbáns Heimatort Felcsút. Mészáros ist dort Präsident der von Orbán gegründeten Fußball-Stiftung.

Doch die Ambitionen des einstigen kleinen Handwerkers Mészáros gehen weiter. Das o.g. Unternehmen R-Kord erwarb kürzlich auch das Ramada Hotel in Balatonalmádi und steht gerade in Verhandlungen über den Kauf der Hunguest-Kette mit 19 Hotels im ganzen Land sowie Objekten in Kroatien. In einem der Hotels, dem Salaris Resort, soll bereits
Orbáns Tochter Rahel, als Managerin angeheuert haben.


red.

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