Hauptmenü

 

Unabhängiger Journalismus braucht die Hilfe seiner Leserinnen und Leser!

Bitte unterstützen auch Sie den PESTER LLOYD!

 

AUB6-PESTERLLOYD BANNER2

 

(c) Pester Lloyd / 39 - 2016   GESELLSCHAFT     29.09.2016

Schläge und Unrecht als Routine: Amnesty International wirft Ungarn gezielte Misshandlung von Flüchtlingen vor

Nach der NGO Human Rights Watch hat auch Amnesty International auf die haarsträubende, menschenunwürdige Lage von Flüchtlingen in Ungarn und an seinen Grenzen in einem umfangreichen Bericht hingewiesen. Die Publikation erfolgte nicht zufällig einige Tage vor dem Flüchtlingsreferendum.

+ + +
Aktuelle Entwicklungen zum Referendum in Ungarn im NEWSTICKER + + +

38grenzeserbien (Andere)


Budapest setze
"Zäune, Tränengas und eine drakonische Gesetzgebung" gegen "hilflose Flüchtlinge" ein, heißt es in dem Bericht mit dem Titel: "Gestrandete Hoffnung: Ungarns fortgesetze Angriffe auf die Rechte von Flüchtlingen und Einwanderern". Den Bericht in voller Länge (ungarisch oder englisch) können Sie hier abrufen.

Offizielle wie eigene Datenerhebungen und fast 150 Zeugenbefragungen wurden ausgewertet. Das Ergebnis: "Schläge, Tritte, Hundeangriffe und rechtswidrige Rückschiebungen" seien die "Routineprozedur" der ungarischen Sicherheitskräfte, die so "das Leben der Asylsuchenden unerträglich" machen wollten, um sie los zu werden. AI brandmarkt in diesem Zusammenhang auch die menschenverachtende
"vergiftende" Rhetorik Orbáns, die bis auf die kommunale Ebene abstrahlt und teilweise Pogromstimmung erzeugt.

 

Natürlich sieht die Regierung alles anders und streitet alles ab. Am Mittwochmorgen meldete sich ein Staatssekretär des Innenministeriums zu Wort und nannte alle Vorhaltungen "total unbegründet." Die Sicherheitskräfte würden sich "strikt an die Gesetze zur Verteidigung Ungarns und seiner Menschen" halten. Man habe bereits frühere Anschuldigungen "offiziell untersuchen" lassen und die Staatsanwaltschaft befand, dass nichts dran sei.

Die demokratische Opposition fordert hingegen die EU auf, "endlich" gegen "die beschämende, unrechtmäßige und unmenschliche Situation" an der serbisch-ungarischen Grenze vorzugehen. "Die Regierung lügt, wenn sie behauptet europäisches Recht umzusetzen", im Gegenteil sie "verletzt absichtlich internationale und europäische Normen." Anstatt "Europa zu schützen, zerstört sie Europas Rechtsstaatlichkeit und auch seine moralische Basis."

red.

Unabhängiger Journalismus braucht die Hilfe seiner Leserinnen und Leser!

Bitte unterstützen auch Sie den PESTER LLOYD mit einem Abo oder einer Spende. Infos hier!



 



 

 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.

 

 

 

 

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854