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(c) Pester Lloyd / 41 - 2016    NACHRICHTEN     14.10.2016

Umwegrentabilität: EU finanziert Hotelprojekte von Orbáns Strohmann

41meszaros
Zufälle gibt´s... Da erwirbt ein Unternehmen des Orbán-Intimus und Bürgermeister dessen Heimatstadt Felcsút, Lörinc Mészáros (Foto), vor wenigen Wochen auf dubiose Weise einige Hotels und heute kündigt die staatliche Entwicklungsbank, MFB, an, eine eigene Kreditlinie in Höhe von rund 140 Millionen Euro für Hotel- und Caterinprojekte aufzulegen.

Für 34 der 40 Milliarden veranschlagten Forint, das Gros der Gelder kommt von der EU, habe die MFB bereits Anträge erhalten, 50 insgesamt, wobei die durchschnittliche Kredithöhe 56 Mio. Forint betrage. Berechtigt seien Unternehmen, die Projekte einreichten, die langfristig höhere Umsätze und Gewinne versprechen.

Die Namen der Antragsteller wurden nicht veröffentlicht, die Zeitung Magyar Nemzet (des bei Orbán in Ungnade gefallenen Oligarchen Simicska) berichtet, dass rund die Hälfte der Projekte auf Fidesz-nahe Geschäftsleute, vor allem die neuen Hotelprojekte des vom Gasinstallateur zum Multimilliardär aufgestiegenen Mészáros betreffen, der allgemein als der Strohmann bzw. Gutsverwalter Orbáns eingestuft wird.

Wie der die Kredite zurückzahlen wird, auch das scheint übersichtlich: So werden Ministerien, u.a jenes für Wirtschaft und Finanzen im von Mészáros erst im August erworbenen Ramada Hotel Balatonalmádi, Schulungen und Konferenzen für hunderte Mitarbeiter abhalten, Wellness- und Verpflegungspaket inklusive, die Zeitung gibt die Kosten für nur eine dieser Veranstaltungen mit rund 40.000 Forint pro Person, also ca. 130.- EUR an, finanziert aus Steuermitteln. Angefragte Ministerien verneinen, derartige Veranstaltungen zu organisieren. Zu Recht, wird das nämlich von vorgeschalteten Agenturen erledigt, bei denen dann nochmals ein paar Prozent hängenbleiben. Umwegrentabilität bis ins Detail durchdacht...

 

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Unternehmen, die dem (parteiübergreifend begünstigten) Oligarchen Tamás Leisztinger nahe stehen, die Hunguest Hotel Gruppe mit 16 Objekten aufgekauft haben, Eigener ist zu einem Drittel die Konzum-Gruppe Leisztingers, zu Zweidritteln ein Finanzinvestor, in dem mehrere Fidesz-Leute, auch Mészáros ihre Interessen haben. Ein großer Teil des Kaufpreises wurde durch einen Kredit der staatlichen Eximbank abgedeckt, die u.a. auch den Kauf des TV-Senders TV2 durch Orbáns Film-Rambo Vajna realisierte. Auch dieser wird durch staatliche Gelder refinanziert, in Form von entsprechenden Werbebuchungen. Die Übernahme von TV2 ist ein eigenes Stück ungarische Mediengeschichte.

Mehr zu den Verbindungen der Mészáros mit den Orbáns

red.

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