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(c) Pester Lloyd / 42 - 2016    MEDIEN     18.10.2016

"Politische Rache": Tausende demonstrierten für Pressefreiheit in Ungarn

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Am Sonntag haben sich in Budapest mindestens 8.000 (möglicherweise über 10.000) Menschen aus Solidarität mit der eingestellten "Népszabadság" und aus Sorge um die weitere Errosion der Pressefreiheit und Medienvielfalt in Ungarn zu einer Demonstration versammelt. Die Ex-Mitarbeiter wiederholten ihren Vorwurf der "politischen Rache" an der regierungskritischen Zeitung und nannten die ökonomischen Argumente des Eigentümers vorgeschoben.

In einer Stellungnahme behauptet Fidesz-Vizeparteichef Gergely Gulyás, die Oppositionmedien seien im Lande noch immer im Vorteil, lediglich der Markt für klassische Tageszeitungen sei durch die "Bereinigungen" nun ausgeglichener. Im TV-Markt oder im Internet würden die regierungskritischen Stimmen jedoch überwiegen, im Übrigen sollen sich vor allem die Deutschen (in der FAZ wurde Ungarn z.B. mit Weißrussland verglichen) mit Kritik zurückhalten, die Medienvielfalt dort würde nicht an die ungarische heranreichen. Im übrigen seien es die Sozialisten selbst gewesen, die die Zukunft der Zeitung "gestohlen" hätten, weil sie deren günstigen Kauf vor zwei Jahren ablehnten.

 

Linke und liberale Oppositionsparteien sehen hinter der Schließung der Zeitung einen größeren Plan der Regierung, nämlich, die Opposition zum Schweigen zu bringen, ebenso die Zivilgesellschaft. Die Regierung erschaffe eine "virtuelle Realität, aufgebaut auf ihren Lügen". Die jünsten Skandale zeigten die bittere Notwendigkeit freier, kritischer Medien, denn "die regierungsamtliche Korruption im Land ist kein Nebenprodukt, sondern sie ist das System." Andere Redner auf der Demo forderten die Ungarn auf, Orbáns Veranstaltungen zu besuchen und ihn auszubuhen (wie jüngst bei der Eröffnung des neuen MTK-Fußballstadions geschehen und von den staatlichen Medien verschwiegen). Man müsse ihn mit der Realität konfrontieren.

Investor Pecina (VCP/Mediaworks) verneinte jegliche politische Motivation und lamentierte über die Verluste. Zur
markenschädigenden und kaufmännisch unsinnigen Totaleinstellung der Zeitung bemerkte er lediglich, dass sie keiner kaufen wolle.

red.

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