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(c) Pester Lloyd / 43 - 2016    MEDIEN     23.10.2016

Orbáns "Gutsverwalter" kauft womöglich die Népszabadság

43nepsza (Andere)
Die ungarische Firma Opimus Press Zrt., Teil einer verschachtelten Opimus Csoport, also Gruppe, steht kurz vor dem Kauf der vor wenigen Tagen schlagartig eingestellten Tageszietung Népszabadság. Die Verhandlungen mit Eigentümer Mediaworks (Vienna Capital Partners, Pecina)  könnten bereits an diesem Montag abgeschlossen sein. Opimus steht unter Kontrolle von Lörinc Mészáros, Bürgermeister von Orbáns Heimatort Felcsút, Milliardär und allgemein als Orbáns Gutsverwalter, ergo Strohmann zu betrachten. (Hier der jüngste Streich und Links mit Infos zur Verbindung mit Orbán)

Das Webportal
www.444.hu, das diese Meldung lancierte, bezieht sich direkt auf eine ungenannt bleiben wollende Quelle bei Mediaworks. Es sei auch möglich, dass Opimus eine Tochtergesellschaft zum Kauf gründet. Weiterhin sollen zwischen dem Unternehmen von Mészáros und Mediaworks bzw. dessen von Heinrich Pecina geführten Eigentümer VCP bereits seit Sommer Absichtserklärungen zur Übernahme bestehen, womit die Schließung einen ganz klar politischen Charakter erhält und damit Teil des Feldzuges der Orbán-Mannschaft gegen kritische Medien und zum Aufbau eines eigenen Imperiums ist, was wir hier im Beitrag über die Schließung näher erläutert haben.

 

Pecina hatte zuvor behauptet, dass "niemand die Zeitung" kaufen wolle, weil sie defizitär sei. Sollte sich oben Gemeldetes bestätigen, wird er mit dieser Charade ein weiteres Mal als Lügner entlarvt sein, was freilich der Zeitung nicht weiter helfen wird. Wie bereits von uns berichtet, sah der Deal so aus: Pecina erhält das OK für die Fusion der Mediaworks mit der Pannon Lapok und deren Regionaltiteln, eine Fusion, die zuvor anderen Unternehmen wettbewerbsrechtlich untersagt wurde. Im Gegenzug legt er die Népszabdság nicht nur still, sondern sorgt auch dafür, dass die Schließung nicht der Regierung in die Schuhe geschoben werden kann. Der schnelle Verkauf an Mészarós und damit einen der engsten geschäftlichen wie privaten Vertrauten von Orbán macht die Farce und Kaltblütigkeit umso deutlicher.

Details am Rande: Neben dem Fidesz Ex-Außenminister Martonyi war auch RTL-Regionalmanager Rudas bei VCP involviert. RTL Klub hatte mit der Regierung einen Deal geschlossen, in dessen Rahmen man dem Sender eine hohe Werbesteuer erspart, wenn sie ihre Regierungskritik einstellt.

Interessant wird nun werden, wie die Regierung auf diese Übernahme reagiert, wie der neue Eigentümer den bei der
MKB aufgenommenen Kredit abzahlt und ob und wie die Marke weitergeführt wird.

red.

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