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(c) Pester Lloyd / 50 - 2016    POLITIK     16.12.2016

Was Merkel will, ist nicht, was Ungarn will: Orbán erwartet 2017 "Jahr der Rebellion"

 

In einer Art Weihnachtsansprache prognostizierte Orbán ein aufregendes neues Jahr. Es seien die "Hilflosen, Zurückgewiesenen", deren Interessen von den derzeit noch herrschenden "global-liberalen Mächten" nicht mehr vertreten würden, die sich 2017 zu einer "Rebellion" vereinen werden. Bei den anstehenden Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, aber auch in Italien werde sich ihre "Wut in Wählerstimmen" verwandeln. Ungarn habe den Weg gewiesen.

Orbán erwarte eine "intellektuelle Revolte der Mittelklasse gegen Isolation und Stigmatisierung". In Österreich (wo ein Grüner gegen den rechtsextremen Kandidaten jüngst die Präsidentenwahl gewann) sei "dieser Aufstand nur augeschoben". Das führte Premier Orbán in einem Interview mit dem regierungstreuen Krawallportal www.888.hu aus, ohne uns erklären zu können, inwiefern Trump, Farage, Strache, die AfD und ähnliche Ansammlungen aus Frust oder Prinzip Hassender mit dem Begriff Intellekt oder Mittelklasse zu vereinbaren wären. Aber, "die Niederlage des Clinton-Clans und der Brexit" seien die ersten markanten Ergebnisse dieses "Aufstandes der Völker gegen politische Korrektheit" und die "Besetzung der Interessen der Menschen" durch die "Brüsseler Eliten", die "den Nationalstaaten ihre Politik diktieren" wollten.

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Orbán in der Redaktion von www.888.hu, einem Internet-Portal, das sich als junger, frecher Gegenpol zu dem sehr erfolgreichen, regierungskritischen Newsportal www.444.hu sieht. Gegründet wurde 888 von der Mediengruppe von Orbáns “Guru” Habony.

Ungarn habe durch seinen Widerstand hier Pionierarbeit geleistet, u.a. im Kampf gegen die Flüchtlingsquote oder gegen das "Verbot von Energiepreissenkungen". Dabei sei es "nicht die ungarische Regierung, die rebelliert, sondern es sind die Menschen, repräsentiert durch eine Regierung, die vertritt, was das Volk will." - Es "liegt in unseren Genen, wir sind ein Volk von Freiheitskämpfern."

Ungarn könne stolz darauf sein, in der Flüchtlingspolitik den Ton anzugeben, den Ton der Vernunft, den Ton der Zukunft. Die Europäische Volkspartei (EPP) würde sich in ihrer Arbeit mittlerweile "nach den Vorgaben Ungarns richten", sagte seine EU-Vertreterin und auch der Vorschlag, Auffanglager außerhalb der EU (bewachte Camps als Ersatz für die bisherige Asylpolitik der Union) einzurichten, gewinne an Unterstützung. "Noch steht nicht die Mehrheit dahinter, aber die Dinge entwickeln sich in diese Richtung." Vor Kurzem wollte man ihn, Orbán, für diesen Vorschlag noch steinigen, doch allmählich "wird er Konsens." Das schließe auch die Idee ein, schiffbrüchige Flüchtlinge, unmittelbar mit ihrer Rettung "dahin zu bringen wo sie hergekommen sind."

 

Bei der Frage der Flüchtlingsquote, ob verbindlich oder freiwillig, verbunden mit Sanktionen oder nicht, werden "wir keine Konzessionen machen". "Was Merkel will, ist nicht, was die Ungarn wollen." Es könne nicht sein, dass man erst Millionen von "überwiegend Wirtschaftsflüchtlingen" einlädt, um sie dann zu verteilen und "den Ärger überall zu verteilen". 3,3 Millionen Ungarn hätten entschieden (in einem ungültigen Referendum, Anm.), dass "niemand anders als die Ungarn selbst entscheiden, wer nach Ungarn kommt."

Charismatischere Politiker, die sich mehr trauen...

Genauso wie Trump "die Mentalität eines self-made-Mannes" habe sei auch die "Fidesz-Geschichte" eine "echte self-made-story". Er freue sich in Trump auf einen "Politiker, der die Dinge nicht überkompliziert" und er sehe auch nicht, dass dessen Team vorhabe, irgendwelche "Collegue-Kurse" für Verbündete abzuhalten (Obamas Leute hätte Ungarn andauernd belehrt). Mit Trump, aber auch mit andere (ihn eingeschlossen) würden "charismatischere Politiker" auf der Weltbühne erscheinen, die "sich mehr trauen". Mit ihnen werden wir das Ende der "sozial-liberalen Welt" einleuten und auch dafür sorgen, dass "George Soros und dessen Organisationen", die "ihre eigenen Interessen durch NGO´s, Stiftungen und Medien" durchsetzen, marginalisiert werden.

red.

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