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(c) Pester Lloyd / 03 - 2017    NACHRICHTEN     16.01.2017

Jobbik gegen Jobbik: Extremisten proben Aufstand gegen sanften Kurs des Vorsitzenden

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Seit einiger Zeit versucht Jobbik-Chef Gábor Vona (Foto) seiner Partei und sich ein bürgerliches, gemäßigtes Antlitz zu geben und die radikalen Ansichten in seiner - im Grunde neonazistischen - Partei zu unterdrücken. Freilich nicht aus Überzeugung, sondern aus wahltaktischen Überlegungen. Er fraß dafür tonnenweise Kreide und zeichnet das Bild Jobbiks von einer heimatliebenden Partei für die Familien. Sogar dem immanenten Antisemitismus seiner Partei verpasste der Mitgründer der "Ungarischen Garde", Vona, einen Maulkorb und überbrachte der jüdischen Gemeinde warme Hannuka-Grüße. Immerhin: Fidesz hat in Politik und Rhetorik Jobbik bereits mehrfach rechts überholt, was Vona die Chance gibt, sich bei einigen als "Kraft der Mitte" darzustellen.

 

Diese Strategie geht vielen in der Partei gegen den Strich, mehrere Dutzend Mitglieder protestierten am Wochenende in Debrecen gegen ihren eigenen Vorsitzenden und ziehen ihn auf Plakaten des Zusammengehens mit "Linken und Juden", er hätte die "nationale Ehre verraten". Vona sei von "unserem Weg abgekommen", meinte die frühere Parlamentskandidatin Erika Ulics, ihm gehe es nur noch darum, "irgendwie an die Macht zu kommen."

Die Parteispitze, sonst schnell im Ausschluss opponierender Stimmen, reagierte zunächst gelassen. Es handele sich nur um eine kleine Gruppe, die abweichende Meinungen repräsentiere, was für die demokratische Ausrichtung der Partei spreche.
Das Ziel bleibe, die "korrupteste Regierung, die Ungarn je hatte, 2018 abzulösen". Man werde dabei und auch in Zukunft weder mit der Regierungspartei, noch mit "den Sozialisten" eine Koalition eingehen, auch kein Wahlbündnis.

Selbst die Linke hätte sich längst von der Idee eines Machtwechsels verabschiedet und würden ihr eigenes politisches Überleben über das Schicksal des Landes stellen, dafür seien sie sogar bereit, mit Fidesz zu kooperieren, sagte der Vorstand mit Anspielung auf die LMP.

Die einzige Allianz, die Jobbik anstrebe, sei "eine Allianz mit den ungarischen Menschen", "jene, die Fidesz wählten genauso wie jene, die verständlicherweise von der linken Opposition enttäuscht" seien.

red.


46pllogo (Andere)
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