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(c) Pester Lloyd / 03 - 2017    BUDAPEST     17.01.2017

NOlimpia: Wachsender Widerstand gegen Olympia 2024 in Budapest

Aufgrund des Abspringens etlicher Bewerberstädte steigen die Chancen für Budapest als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2024. IOC und Fidesz-Regierung sind in Sachen Korruption ohnehin Verwandte. Ganz allmählich wächst auch eine Protestbewegung, wohl zu spät und zu wenig. Die Regierung verhindert Proteste und setzt alles daran, die Ausrichtung zu ermöglichen, - es lockt schließlich die Verteilung von Milliarden.

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Neben der ungarischen Hauptstadt sind nur noch Paris und Los Angeles im Rennen, zuletzt stiegen Hamburg und Rom aus, weil sie die Veranstaltungen als urbanen Wahn- und Unsinn erkannten. Budapest wendet indes enorme Summen auf, auch an dubiose "externe Berater", um die Entscheidungsfindung in seinem Sinne zu beeinflussen. Das
Bewerbungsbudget wurde gerade wieder erhöht. Die Empfänglichkeiten für Korruption sind in der ungarischen Administration und im IOC bekanntermaßen hoch. Im Mai kommen die Funktionäre zur Besichtigung an die Donau, im Herbst fällt in Lima die Entscheidung.

Ganz allmählich formiert sich bürgerlicher Widerstand gegen das Projekt. Höchstgerichte schmetterten bereits mehrere Versuche, Olympia 2024 in Budapest einer Volksabstimmung zuzuführen, ab. Ein landesweites Referendum könne es nicht geben, da die Sache "nur Budapest" betreffe. Die Budapester allerdings könnten auch nicht darüber befinden, da es sich um "internationale Verträge" handele, die, laut Verfassung, nicht zur Debatte gestellt werden dürften.

Die Regierung verteidigt die Bewerbung als "einmalige Chance" für "zukunftsweisende Investitionen" und eine Gelegenheit "Ungarn in der Welt zu präsentieren". Olympiabotschafter aus Politik und Wirtschaft sollen die Bewergung unterstützen. Für Orbán wäre es der repräsentative und wohl auch finanzielle Höhepunkt seiner Karriere.

Ein Bündnis aus linken, aber auch unparteilichen Bürgerinitiativen warnt vor einer "weiteren Welle der Korruption auf Kosten der Steuerzahler", die mit den Milliardeninvestitionen für Olympia unausweichlich wäre und nur wenigen dienen würden. Von der Größenordnung und den Missbrauchsverfahren vergleicht man Olympia ungefähr mit dem Ausbau des AKW Paks, das mit 12 Milliarden Kosten veranschlagt wird und bei dem ebenfalls von der Regierung dafür gesorgt wurde, dass man bei der Auftragsvergabe und Abrechnung
unkontrolliert schalten und walten kann - auf Risiko und Kosten der Allgemeinheit.

 

Die Jugendgruppe "Momentum Mozgalom" versucht sich nun nochmals an einer Unterschriftensammlung, die am Donnerstag beginnt, um ein Referendum zu erzwingen, dazu bedarf es 138.000 von der Wahlkommission anerkannter Unterschriften binnen 30 Tagen. Die Kampagne läuft unter dem Titel NOlimpia und läuft auf den Rückzug der Bewerbung hinaus. Sollte die Aktion erfolgreich sein, schließt die Bewegung auch die Gründung einer politischen Partei nicht aus "um das Regime von Orbán zu bekämpfen". Als Logo wählte man sich die fünf olympischen Ringe, die jedoch laut der Bewegung "Gesundheitswesen, Bildung, Unterkunft, Lebensstandard und öffentlichen Verkehr" repräsentieren sollen.

www.nolimpia.com

red.


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