Österreicher 5x reicher: Ungarn beim Haushaltsvermögen hinter Polen und Slowakei



Die Europäische Zentralbank hat eine Erhebung über den Wohlstand der Haushalte unter den Mitgliedern der Eurozone sowie Polen und Ungarn veröffentlicht. Die Studie des Konsum- und Haushaltsfinanzen-Netzwerkes der EZB entstand in Zusammenarbeit mit den Statistikämtern der Mitgliedsländer der Eurozone, Polen und Ungarn schlossen sich freiwillig an.

Die Daten stammen von Ende 2014 und wurden unter 18.000 Haushalten in 167 Orten in ganz Ungarn erhoben. Der "Wohlstand" wird anhand sämtlicher materieller Güter der Haushalte ermittelt: Barvermögen, Anlagen, Immobilien, Wertgegenstände, Lebensversicherungen, Fahrzeuge usw., insgesamt wurden 200 Fragen gestellt. Ungarn schneidet in der Statistik auf dem vorletzten Platz ab, knapp vor Litauen.

Das durchschnittliche Haushaltsvermögen in Ungarn wird auf 50.800 Euro kalkuliert, das entspricht 22,7% des Durchschnitts in der Eurozone. Der Wert im benachbarten Österreich liegt 500% höher. Das bedeutet, das Haushaltsvermögen in Ungarn müsste um 440% steigen, um den Euro-Mittelwert zu erreuchen. Nachbar Slowakei weist ein 30% höheres Haushaltseinkommen auf, in Polen ist es fast doppelt so hoch wie in Ungarn.

Bei der Vermögensverteilung liegt Ungarn im Mittelfeld. 46% des Gesamtvermögens gehört hier den 10 reichsten Prozent. Was wiederum bedeutet, dass 90% im Schnitt ein Haushaltsvermögen von unter 26.000 EUR aufweisen. Etwas gerechter geht es z.B. in den Niederlanden zu, wo 35% den oberen 10% zugeordnet werden, in Deutschland liegt dieser Wert bei 57%, dort ist die Vermögensverteilung mit am ungerechtesten in der gesamten EU. Allerdings nähern sich die osteuropäischen Länder eher dem deutschen Modell an.

Was diese Statistik nicht ausweist, ist der Anteil der Haushalte, die in Armut leben müssen. Dazu hier mehr.

red.

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