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(c) Pester Lloyd / 07 - 2017    WIRTSCHAFT      15.02.2017

Tourismusboom in Budapest: Ein Viertel mehr Hotelzimmer binnen weniger Jahre

Ungarn, im speziellen Budapest, erlebt nach einem Schwächeln wegen der Flüchtlingskrise wieder einen kleinen Tourismusboom. Dabei profitiert man vom allgemeinen Trend zu Städtetrips, speziell aber vom anhaltend schwachen Forint und einem für den Kunden günstigen Konkurrenzkampf der Reise-, Flug- und Hotelanbieter. Dieser wird sich in den kommenden Jahren verschärfen, denn etliche Hotelprojekte befinden sich in der Pipeline.

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Blick auf das Hotel Aria in der Budapester Innenstadt. Laut der User von Tripadvisor eines der besten Hotels der Welt...

2016 erhöhte sich die Anzahl der Gästenächte ausländischer Besucher um 21% gegenüber 2015, meldet das Statistische Zentralamt KSH. Auch im Dezember verstärkte sich das Wachstum bei ausländischen Gästen nicht nur im eigenen Segment, sondern überflügelte auch den Zuwachs durch Binnentouristen.

Freilich sind diese Zahlen zu gewichten: es sind nicht nur die Mode der Städtekurztrips und der schwache Forint, es ist vor allem eine "Stabilisierung der Flüchtlingssituation", die die Besucher nach Ungarn zurückkehren ließ, nun, wo einmal der Zaun steht. Dass sich Touris wenig um Menschenrechte scheren, ist bekannt. Hauptsache die Handtasche bleibt unbehellgit und es fließt kein Blut direkt durch die Straßen.

Die Umsätze der Hotels in Budapest legten gegenüber 2015 im Vorjahr um 22% zu und geht zu 70% auf ausländische Kreditkarten. An der Spitze der Gästenächte liegen Großbritannien und Italien, die um je 20 bzw. 17% zulegten. Die Auslastung der Hotels lag im Dezmber 2016 dennoch "nur" bei 49.4%, ein Anstieg um 5%, wobei gleichzeitig die Kapazitäten weiter stiegen. Der Umsatz legte um 17% gegenüber dem Vorjahresmonat zu auf offizielle 31 Milliarden Forint (ca. 100 Mio. EUR), wobei die Zimmerpreise um 21%, die Cateringeinnahmen nur um 9,8% gesteigernt werden konnten, während man mit sonstigen Verkäufen 14% mehr einnahm als im Vorjahr.

 

Für das gesamte Jahr 2016 errechnte das KSH 27,7 Mio. Gästenächte, 7% mehr als im Jahr zuvor, die Umsätze summierten sich auf 402 Mrd. Forint (1,1 Mrd. EUR), ein Plus von 9%. Über das Gesamtjahr lag die Hotelauslastung bei 56,4% (eine Zahl, die anzuzweifeln ist, da vor allem kleine Häuser aus steuerlichen Gründen, die Auslastung gerne nach unten korrigieren).

Seit 2014 kamen mit 15 neuen Hotels 1.100 neue Zimmer auf den Budapester Hotelmarkt, der derzeit (bei 3-5-Stern-Häusern) fast 20.000 Zimmer aufweist. Weitere 2.500 bis 2.700 Zimmer, also nochmals eine Steigerung um ein Viertel ist in den kommenden Jahren zu erwarten. Zwar sieht man darin ein Zeichen, dass der Tourismus weiter aufwärts geht, allerdings dürfte das Ringen um den Gast weiter auf Kosten der Erträge gehen. Den Kunden wird´s freuen, Budapest wird so aber verletzlicher für unausweichlich folgende Markteinbrüche.

red.


46pllogo (Andere)
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Was genau, das lesen Sie hier.

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