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(c) Pester Lloyd / 2017-08       FORSCHUNG & WISSENSCHAFT

 

Effektiv bei Hautrötungen: Cannabis!

1708cannabismedizin
Cannabis gilt als medizinisches Wundermittel schlechthin. Es regt den Appetit an, lindert Schmerzen und beruhigt die Nerven. Nun hat eine klinische Studie ergeben, dass die Wirksamkeit von THC, CBD und CBG - die Cannabinoide der Pflanze - sich auch auf dermatologische Ergebnisse ausweiten lassen. Bei Hautrötungen, Akne, Entzündungen, Schuppenflechte, Wunden und anderen Hautkrankheiten soll die Pflanze wohl akute Abhilfe schaffen. Für viele leidende Patienten heißt das vielleicht schon bald, dass sie sich Hanfsamen zulegen sollten.

Um das psychische Wohlergehen muss man sich dabei keine Sorgen machen, denn das Cannabis-Heilmittel wird nicht, wie bei der Droge etwa, geraucht oder gegessen, sondern über Balsame, Lotionen und Öle auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Cannabissalben sind dabei überhaupt nichts neues. Schon vor Jahrhunderten haben traditionelle Völker die Pflanze als Heilmittel genutzt.

Die Forschung der letzten Jahre ergab jetzt, dass das altertümliche Wissen seine Berechtigung hatte. In Labortests hat man feststellen können, dass Cannabinoide die biochemische Abwehrreaktionen der Haut erhöhen. Wir verstehen heute noch sehr wenig davon, wieso und weshalb die Haut so auf Cannabinoide reagiert. Aber die Wissenschaft ist dank der schlagartigen Legalisierungswelle in anderen Ländern jetzt umso erpichter darauf, die verlorene Zeit nachzuholen.

Eine interessante Studie untersuchte bislang die Rolle des Endocannabinoid-Systems beim Wachstum, der Ausdifferenzierung und beim Krankheitsbefall von Hautgewebe. Die Ergebnisse zeigen, dass Cannabinoide die Entzündungen in den Talgdrüsen der Haut reduzieren können. Wenn man etwa unter sehr fettiger Haut leidet, führt oft zu Entzündungen - und damit auch zur unerwünschten Akne. Cannabinoide helfen gegen Akne, Ezeme und ähnliche Hautkrankheiten. Forscher haben zudem herausgefunden, dass Mäuse mit fehlenden CB1 und CB2 Cannabinoid Rezeptoren verstärkt an allergischen Entzündungen leiden. Das nicht psychoaktive Cannabinoid CBD soll gleichermaßen talgmindernd und entzündungshemmend wirken, wie die Ergebnisse einer Studie über kultivierte menschliche Talgzellen zeigen.

Aber nicht nur die Cannabinoide helfen unserer Haut. Auch die Hanfsamen können, als Extrakt verwendet, die Talgbildung hemmen und Hautrötungen mindern. Cannabissamen
enthalten Proteine, Öle, Antioxidantien und andere nährende Bestandteile, die sich hervorragend für die kosmetische Anwendung eignen. Wenn die Forschung noch einige Jahre so weiter macht, wird es einen regelrechten Cannabis-Boom für den Kosmetikmarkt geben. Der Vorteil an der Verwendung von Cannabis für Cremes und Hautprodukte ist zudem seine Eigenschaft als natürliche Pflanze, und damit weitaus verträglicher ist als jegliche Chemie.


res.

 

 

 

 

 

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