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(c) Pester Lloyd / 18 - 2017    POLITIK     02.05.2017

Kein OK für den Vitez-Ritter: Ungarns Mann im Weißen Haus vor dem Aus

Wie mehreren US-Quellen zu entnehmen ist, dürften die Tage des Sebastian Gorka, offiziell Stellvertretender Sicherheitsberater des US-Präsidenten, im Weißen Haus gezählt sein. Der Grund: der frühere Berater Viktor Orbáns, der auch unter József Antall im ungarischen Verteidigungsministerium tätig war, scheiterte mehrmals an der obligatorischen FBI-Sicherheitsüberprüfung, die Voraussetzung dafür ist, dass jemand an sensiblen Sitzungen von Sicherheitsbehörden teilnehmen kann.

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Gorka darf weder bei den FBI- noch CIA-Briefings dabei sein, muss den Raum verlassen, wenn der nationale Sicherheitsrat tagt und sich Augen und Ohren zuhalten, wenn als geheim eingestufte Dokumente vorgetragen werden. Keine guten Arbeitsvoraussetzungen für einen Sicherheitsberater des Präsidenten. Gesucht wird nur noch ein passender Arbeitsplatz in einer Regierungsinstitution, bei dem kein für die nationale Sicherheit gefährdendes Material ausliegt, also z.B. die Nationalparkverwaltung. Allerdings wolle Trump Gorkas "Kommunikationsfähigkeiten" lieber für die PR-Abteilung einsetzen, möglicherweise als Sprecher der Anti-Einwanderungs-Behörde ICE oder der nachgeordneten Neugründung, die "Verbrechen durch illegale Einwanderer" öffentlich machen soll.

Gorka, in London als Kind ungarischer 1956-Emigranten geboren, zog es nach der Wende nach Budapest, wo er sich schnell in Sicherheitskreisen heimisch fühlte, dem ersten Nachwendepremier als Abteilungsleiter im Verteidigungsministerium diente und Orbán während dessen erster Amtszeit als Sicherheitsberater zur Seite stand.

Ins Schlaglicht der internationalen Medien kam Gorka als er bei einem der Inaugurations-Bälle Trumps im Januar mit einem Abzeichen des "Vitez-Ordens" gesichtet wurde. Dieser Orden, zunächst 1920 von Reichsverweser Horthy gegründet, nahm bald darauf eine offen antisemitische und nazifreundliche Richtung ein und galt lange Jahre als Geheimorganisation und Kaderschmiede des ungarischen Faschismus. Der Orden existiert bis heute und ist offen revanchistisch, erzreaktionär und stellt die verfassungsmäßige Ordnung des Landes, maskiert unter Traditionspflege in Frage. Ordenshauptmann ist übrigens ein gewisser “Erzherzog” József Árpád von Habsburg.

 

Mit Gorka im Weißen Haus verliert Orbán "seinen Mann in Washington", das war jedenfalls die Hoffnung, die man in ihn setzte. Er sollte als Türöffner für gemeinsame Auftritte Orbáns mit Trump dienen sowie als Koordinator der "neuen Weltordnung", die Orbán mit dem neuen US-Präsidenten am Horizonte erspähte. Ein erster Schachzug, der allerdings ziemlich in die Hose ging, war der Coup gegen die CEU, für den sich Außenminister Szijjárto bei seinem Treffen mit Gorka (siehe Foto), den Segen aus dem Weißen Haus holte und dabei Gorkas Einfluss auf die US-Administration ein wenig überschätzte.

Gorka wurde vom FBI offenbar als politisch extremistisch eingestuft, aber auch als wenig verlässlich, was mit seiner Kooperation mit mehreren Geheimdiensten während seiner Tätigkeiten in Ungarn zusammenhängen dürfte. Ein Brief von 18 demokratischen, zum Teil jüdisch-stämmigen Abgeordneten des US-Kongresses sowie des Senates sowie zahlreiche Medienberichte über den Vitez-Ritter dürften ihr Übriges zur Lahmlegung Gorkas beigetragen haben.

red.


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