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(c) Pester Lloyd / 38 - 2017      BUDAPEST      18.09.2017

Verdammt: Budapests Bürgermeister befragt jetzt doch die Bürger zum Damm am Római part

tarlos
Nach jahrelangem Tauziehen und einem allmählichen Kippen der Stimmung in der Bevölkerung hat Budapests OB Tarlós, Fidesz, nun doch einem stadtweiten Referendum zur Errichtung eines mobilen Dammes am Donauufer, dem Római Part zugestimmt. Klar, 2018 sind auch Kommunalwahlen.

Tarlós bedauerte im Staatsfernsehen, dass die "fachlich geführte Debatte politisch geworden und unbeherrschbar" sei, daher solle das Stadtparlament am 27. September den Weg für eine Volksbefragung frei machen.

Die Dammanlage ist seit dem letzten großen Hochwasser im Gespräch, hätte jedoch die Abholzung von fast 500 Bäumen und damit die Zerstörung des letzten natürlichen Uferabschnitts der Donau in Budapest zur  Folge, was Proteste von Anwohnern, Umweltschützern und Experten nach sich zog sowie den Vorwurf, der Damm solle lediglich die Villen einiger Funktionäre schützen.

 

Der Gegenvorschlag der Opponenten, der mit Hilfe von Fachleuten ausgearbeitet wurde, würde einen Damm rund 200 Meter entfernt vom Ufer bedeuten, womit die natürliche Beschaffenheit des beliebten Freizeitstrandes erhalten würde, allerdings auch dessen Funktion als Überschwemmungsgebiet, was wiederum den Interessen der reicheren Anlieger, die meinten, in erster Küstenlinie bauen zu müssen, widerspricht.

Tarlós lehnte bis dato jede demokratische Debatte über das Thema ab, auch über den Gegenentwurf, die städtische Wahlkommission diente ihm diensteifrig und lehnte sämtliche Begehren für Referenden ab. Zwischenzeitlich hatten Aktivisten angekündigt, den Damm zu zerstören, würde er errichtet.

Umfragen hatten ergeben, dass fast 60% der Budapester gegen den Damm in der Version Tarlós sind. Im Herbst 2018 sind Kommunalwahlen, bei denen Tarlós eine Wiederwahl anstrebt, für die seine Chancen ohnehin nicht sonderlich gut stehen.

red.


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