Hauptmenü

 

Sie suchen Facharbeiter oder Saisonkräfte? Hier finden Sie die qualifiziertesten! Anzeige im STELLENMARKT ab 35.- EUR, auf der Startseite ab 75.- EUR / 30 Tage: online@pesterlloyd.net

Unabhängiger Journalismus braucht die Hilfe seiner Leserinnen und Leser!
-
Was wir beim PESTER LLOYD vorhaben und wie Sie uns helfen können...

 

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854

 

PESTERLLOYD BANNER590X60PX-AUB7 (2)1

www.andrassyuni.eu

 

(c) Pester Lloyd / 16 - 2018    POLITIK       11.04.2018


Zu viele statistische Zufälle: Verdacht auf Wahlbetrug in Ungarn

Neben einem zurechtgebügelten Wahlsystem, dem Einsatz öffentlicher Medien, Behörden und Mittel für Parteizwecke, dem "sanften" Druck auf Ein-Forint-Jobber, Rentner und dem "Kauf" von sozial schwachen Gruppen durch Almosen, mehren sich auch ganz konkrete Vorfälle, die in Summe mehr sind als Auffälligkeiten. Bis dato sind sich Beobachter zwar einig, dass diese am Fidesz-Wahlsieg nichts ändern, Fakt ist aber auch, dass bewusstes Eingreifen am Werk war.

wahlurneÜber Handyfotos von ausgefüllten Wahlzetteln, die an eine bestimmte Nummer gesendet wurden, berichteten wir bereits in der Wahlnacht.

Journalisten von index.hu fiel die große Anzahl ungültiger Stimmen, vor allem Zweitstimmen in einigen Wahlbezirken auf. Eigenartigerweise "verschwanden" Zweitstimmen jedoch ausschließlich bei Oppositionsparteien. In Bogdás haben zum Beispiel 41 Wähler eine Erststimme für einen Nicht-Fidesz-Kandidaten abgegeben, aber kein einziger eine Zweitstimme - zumindest laut offizieller Zählung.

In Dejtár im Kokmitat Nográd waren 35% aller Zweitstimmen ungültig, 173, 338 waren gültig, in Kaposfö waren es 22%, in einem Wahllokal in Biatorbágy 25%, damit stellte das eine Wahllokal 192 ungültige Stimmen von 615 im gesamten Wahlbezirk mit mehreren Zehntausend Wahlberechtigten.

 

In anderen Bezirken kamen eigenartige Missverhältnisse zu Stande, die mit taktischem Wahlverhalten nicht erklärbar sind, auch diese wieder im Wahlbezirk, in dem auch Orbáns Heimatort Felcsút liegt. Ein Fidesz-Kandidat erhält in einem Wahllokal 265 Erststimmen, Fidesz als Parteiliste jedoch 395 Stimmen. Für die LMP-Kandidatin Szél stimmten 223 Menschen, aber nur 53 für die LMP. Diese Diskrepanz lag bei allen anderen Parteien im einstelligen Prozentbereich, wohin sind also die Zweitstimmen gelandet?

In zumindest zwei Wahllokalen gab es am Ende mehr Zweitstimmen als Wähler gekommen waren. Die Überzahl wird dann laut Gesetz von den Stimmen jeder Partei abgezogen, was in diesen beiden Fällen dazu führte, dass die Opposition gänzlich ohne Zweitstimmen dastand.

In einem Wahllokal in Baja erhielt der MSZP-PM Direktkandidat 159 Stimmen, die Partei aber keine einzige Zweitstimme. Zufall? Auf der anderen Seite erhielt die Fidesz-Parteiliste 100 Stimmen mehr als ihr Direktkandidat. Alles nachzulesen auf der offiziellen Seite der staatlichen Wahlkommission
www.valasztas.hu. Anfragen an die Wahlkommission blieben bis dato unbeantwortet.

Wahlen in Ungarn:
Nachlese Live-Ticker und Vorberichte
Orbáns totaler Sieg: Ergebnis - Reaktionen - Aussichten

red.


 



 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.