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(c) Pester Lloyd / 41- 2018 POLITIK 08.10.2018
Befehlsempfang: Ungarns Außenminister in Moskau
Ungarns Außenminister Péter Szijjártó wurde in der Vorwoche nach Moskau bestellt, um die neuesten Anordnungen des Kreml entgegenzunehmen, dem wichtigsten Verbündeten Orbáns in dessen Anti-EU-Bestrebungen.
Orbán liebkost die russische Flagge am ungarischen Parlament. 2015. Budapest.
Bei den Gesprächen mit Amtskollege Lavrov ging es unter anderem um die mittlerweile zweijährige, durch ungarische Verwaltungsschlamperei (so sieht Russland das) verursachte Verspätung beim Projekt AKW Paks II, bei dem es um die Verteilung von über 13 Milliarden Euro geht, von denen ein guter Teil auch für die Finanzen der Fidesz-Günstlinge gedacht sind. Finanziert über einen russischen Kredite, dessen Risiken gänzlich der ungarische Steuerzahler abzudecken hat. Mehr dazu.
Außerdem wurde Ungarn dazu gebracht bereits jetzt Verträge über jährliche Gaslieferungen von 4 Milliarden Kubikmetern pro Jahr ab 2020 zu unterschreiben - zu Festpreisen, die weit über den Weltmarktpreisen liegen. Russland und Ungarn kooperieren außerdem bei einem Milliardenvertrag zur Lieferung von 1.300 Eisenbahnwaggons nach Ägypten. Russland will außerdem eine Filiale der Russischen Entwicklungsbank und ein Krebsforschungszentrum in Budapest etablieren. Letzteres solle, so bestätigen es uns Fachleute, lediglich dazu dienen russische Medizin-Produkte durch "Europäisierung" schneller auf den EU-Markt zu bringen.
Nach seinem Besuch, sprach sich der ungarische Außenminister dafür aus, dass die EU Widerstände gegen die Nord Stream 2 Pipeline "im Interesse der Energiesicherheit einzustellen" habe.
Orbán und Putin
red., Foto: MTI
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