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(c) Pester Lloyd / POLITIK       März 2020


Ungarn: Feiertag und Asylrecht wegen Corona-Virus abgesagt

Am 15. März gedenkt Ungarn den Befreiungskriegen von 1848/49 gegen das Habsburg-Regime. Orbán behauptet in seinem Kampf gegen die EU in der Tradition der damaligen Helden zu stehen. Immerhin solche Ausführungen bleiben den Ungarn in diese Jahr, Dank eines eingewanderten Virus, erspart.

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Für Premier Orbán (rechts im Bild) kommt das Coronavirus wie gerufen. Wiki/MTI/PL

Wegen des Coronavirus hat die ungarische Regierung das ohnehin zur Farce reduzierte Asylrecht ausgesetzt sowie alle offiziellen Akte zum Nationalfeiertag des 15. März abgesagt. Auch Budapests Bürgermeister sowie alle maßgeblichen Oppositionsparteien sagten ihre geplanten Aktivitäten in der Stadt ab, weitere Städte folgten.

Am Montagmorgen (9. März) gab es in Ungarn sieben bestätigte am Covid-19 erkrankte Personen, "davon nur 2 Ungarn", wie sich die gelenkte Boulevard-Presse beeilte, zu ergänzen. Vier sind iranische Studenten und deren Angehörige, ein weiterer ein britischer Staatsbürger. Einer der Ungarn sei in "kritischem Zustand", weil er "älter ist und schon vorher krank war", so der Krisenstab.

Das Einsatzzentrum empfahl Krankenhäusern und Altersheimen die Besuchsregelungen zu überdenken. Einen "Grund zur Panik" gebe es nicht, die "Handelsketten würden die Regale regeläßig auffüllen". Desweiteren seien sieben Ungarn in vier Ländern in Quarantäne.

WizzAir hat seine Flüge nach Mailand sowohl von Budapest als auch von Debrecen eingestellt. Einsatzleiter Tibor Lakatos drohte zudem, dass "jeder Verdächtige, der sich den nötigen medizinischen Tests entziehe, strafrechtlich belangt" würde. So seien gegen zwei iranische Studenten bereits Verfahren im Gange, weil sie sich geweigert hätten, die Quarantäne-Vorschriften einzuhalten. "Sollte deswegen jemand sterben, werden sie wegen Mord angeklagt."

Die Visaerteilung für Iraner wurde auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Iran und Ungarn haben ein umfangreiches Hochschul-Austausch-Programm vereinbart, an dem Ungarn beträchtliche Geldsummen verdient. Im Gegenzug erhalten die iranischen Elitestudenten nicht nur in der EU anerkannte Abschlüsse, sondern auch Schengen-Visa.

red.



 




 

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