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(c) Pester Lloyd / 28 - 2009 NACHRICHTEN 11.07.2009
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Jobbik-Open-Air und klägliche Gegendemo

“Ungarische Garde” könnte als Partei zurückkehren

Die rechtsradikale Partei Jobbik hielt am Samstag auf dem Budapester Freiheitsplatz eine Art Open-Air-Kongress ab. Rund 2500 Mitglieder und Sympathisanten, darunter auch etliche in den Uniformen der verbotenen "Ungarischen Garde" hörten den Reden ihrer Führer zu. Bis zur Stunde verlief die Angelegenheit relativ friedlich, auch, weil die Polizei massiv aufmarschierte. Sie sperrte Nebenstrassen und das Sowjetdenkmal auf dem Platz, dass schon des öfteren bei solchen Gelegenheiten dran glauben musste. Im Vorfeld gab es fünf Verhaftungen. Neben Jobbik hatten auch Dutzende weitere Gruppierungen zur Versammlung gebeten.

Die Sitzung unter freiem Himmel brachte indes nichts Neues, außer den üblichen Absichtserklärungen hinsichtlich der Errettung der Nation und einem Protest gegen die Auflösung einer "friedlichen Kundgebung" der Rechten vor einer Woche, wobei über 200 Menschen vorübergehend festgenommen wurden, nachdem sich die Polizei nicht mehr mit dem Bewurf durch und von Flaschen abfinden wollte und das verkündete Demonstrationsverbot durchsetzte.

Man werde sich auch durch Verbote nicht abschrecken lassen, hieß es mit Sicht auf die "Ungarische Garde". Notfalls könne man die Garde auch als politische Partei wiedergründen, drohte Jobbik-Führer Vona an. Er malte noch einmal die Gefahren in den Budapester Himmel, derer sich das Ungarntum zu erwehren habe, die da wären: landkaufende Ausländer, die multinationalen Großkonzerne und besonders das jüdische Finanzkartell, zudem Hanfbauern und Zigeunerbanden.

Am Vormittag gab es an gleicher Stelle den zaghaften Versuch einer Gegendemo im Zentrum von Budapest, der sich ziemlich kläglich ausnahm, denn eher weniger denn mehr als hundert Personen fanden Mut oder Lust sich gegen den Aufmarsch der Rechten zu versammeln. Noch peinlicher war das, da sich eine “Allianz gegen Rechts” und die “Vereinigte Linke” dort verabredet hatten. Die versammelten Menschen reichten kaum für eine geplante Menschenkette um ein Denkmal.

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(c) Pester Lloyd

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