(c) Pester Lloyd / 38 - 2009
WIRTSCHAFT 19.09.2009 _______________________________________________________
AXA Ungarn ruft zum Boykott des Ethikcodes auf
Die AXA Bank Ungarn, ein Tochterunternehmen des französischen AXA-Konzerns,
hat die Unterschrift unter den Ethikcode für Banken in Ungarn verweigert. Tibor Szekeres, Chef der AXA Gruppe in Ungarn ließ sich bei Magyar Radio am Freitag
mit den Worten zitieren, dass AXA den Kodex nicht unterzeichnen wird, dabei handelt es sich ja lediglich um eine weitere unnötige Regulierung. Gleichzeitig bot
er an, sich mit anderen Banken zusammen zu tun, die durch die Weigerung Nachteile erfahren. Man könnte dann ja gemeinsam gegen den Kodex vorgehen, was einem Boykottaufruf gleichkommt.
Zuvor hatte János Müller, ein führendes Mitglied der Ungarischen
Bankenvereinigung gewarnt, dass Banken, die nicht unterzeichnen womöglich einen Wettberwerbsnachteil haben könnten. 13 Banken, die 90% des
Kreditmarktes in Ungarn vertreten, setzten bisher ihre Unterschrift unter das Papier, dass den Umgang mit in eine kritische Lage geratenen Kreditkunden
ebenso regeln soll wie auch das Prozedere bei der Neuvergabe von Krediten. (Hintergrund zum langen Streit um den Ethikcode). Die PSZÁF, die staatliche Finanzaufsicht, kann Verstösse gegen die Vereinbarung mit Strafen von bis zu 2
Milliarden Forint (ca. 7,4 Mio EUR) belegen.
Unterzeichnet haben bisher: Budapest Bank, CIB Bank, Citibank, Erste Bank, FHB,
K&H Bank, Entwicklungsbank, MKB, Magyar Takarekszövetkezeti Bank, OTP Bank, Raiffeisen Bank, Unicredit Bank und Volksbank. AEGON Hitel wünscht noch
eine längere Prüfung, einige ausländische Banken warten noch auf das O.K. der Konzernmütter. Das Papier tritt am 1. Dezember in Kraft, auf der Webseite der
PSZÁF, www.pszaf.hu wird eine Liste veröffentlicht, auf der auch alle Banken stehen, die den Ethikcode nicht unterzeichnet haben.
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