Berlin/Budapest. Die aktuelle Konjunkturumfrage der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK) zeigt: Das Vertrauen deutscher Unternehmen in die ungarische Wirtschaft sinkt spürbar. Von 236 befragten Firmen – viele davon deutsche – erwarten nur 14 % eine Verbesserung in den nächsten zwölf Monaten, während 44 % eine Verschlechterung prognostizieren.
Die Investitionsbereitschaft ist stark rückläufig: Nur 16 % der Unternehmen planen höhere Investitionen, 30 % wollen kürzen – der schlechteste Wert seit 2010. Als größtes Risiko sehen fast drei Viertel der Befragten die schwache Nachfrage.
Auch die Beschäftigungspläne sind zurückhaltend. Der Arbeitskräftemangel hat zwar abgenommen, was jedoch eher auf reduzierte Wirtschaftsaktivität als auf strukturelle Verbesserungen zurückzuführen ist.
Zwar wird die Qualität des Arbeitsmarkts und des Bildungssystems etwas positiver bewertet, doch die zunehmende Unzufriedenheit mit Rechtssicherheit, Planbarkeit und Transparenz in der Wirtschaftspolitik überwiegt. Vertrauen, das seit 2012 aufgebaut wurde, scheint wieder verloren zu gehen.
Deutschland bleibt Ungarns wichtigster Handelspartner – doch diese enge Verflechtung birgt Risiken, vor allem angesichts anhaltend stagnierender Aussichten in der deutschen Wirtschaft.
Die DUIHK warnt: Ungarns Attraktivität als Investitionsstandort steht auf dem Spiel. Ohne glaubwürdige Reformen verliert der Standort an Bedeutung. Das deckt sich mit jüngsten Herabstufungen der Kreditwürdigkeit Ungarns durch Moody’s und Standard&Poors.
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