Budapest. Wer in Ungarn Missstände anprangert, geht Risiken ein. Umso bemerkenswerter sind jene Menschen, die dennoch den Schritt in die Öffentlichkeit wagen – gegen staatliches Versagen, institutionelles Unrecht oder soziale Kälte. Die Bürgerrechtsorganisation TASZ (Társaság a Szabadságjogokért) zeichnet solche Stimmen mit dem SZABAD-Díj aus. Die diesjährige Preisverleihung findet am 5. November in Budapest statt.
Im Mittelpunkt der Gala stehen Geschichten, die kaum Eingang in den politischen Diskurs finden: Ein Junge, der im Jugendgefängnis mehr Schutz fand als im Kinderheim. Eine Frau, die trotz retraumatisierender Verfahren über sexualisierte Gewalt spricht. Drei Mütter, die gegen die Schließung einer Schule für Kinder mit besonderen Bedürfnissen klagen. Ein Denkmalpfleger, der Korruption im Amt öffentlich macht.
„Wenn du zur Polizei gehst, glaubst du, dass man dich schützt. Doch du wirst nur noch als Akte behandelt“, sagt eine der Nominierten. Diese Stimmen zeigen, wie wenig Schutz staatliche Institutionen vielen Betroffenen bieten.
Die Preisverleihung wird begleitet von künstlerischen Darbietungen der Loupe Színházi Társulat.
Gleichzeitig sind Unterstützerinnen und Unterstützer aufgerufen, online über die Vergabe des Publikumspreises abzustimmen. Hier geht es zur Abstimmung.
Quellen: TASZ via Email
Photo: TASZ, Facebook
 
						



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