470 Betroffene, 47 Kinder im Krankenhaus – Ermittlungen wegen mutmaßlicher Lebensmittelvergiftung im XIII. Bezirk
Budapest. Nach einem schweren Ausbruch von Magen-Darm-Erkrankungen unter Kindergartenkindern im XIII. Bezirk haben die ungarischen Gesundheits- und Aufsichtsbehörden eine umfassende Untersuchung eingeleitet und eine zentrale Großküche geschlossen. Nach Angaben des Nemzeti Népegészségügyi és Gyógyszerészeti Központ (NNGYK) stehen die Fälle vermutlich im Zusammenhang mit der Mittagsverpflegung, die mehrere Einrichtungen von demselben Caterer bezogen.
Nach Behördenangaben traten nach dem gemeinsamen Mittagessen in mehreren Kindergärten und Schulen des Bezirks plötzlich Symptome wie Erbrechen und Durchfall auf. Insgesamt meldeten 470 Personen Beschwerden, darunter 47 Kinder, die stationär behandelt werden müssen. Alle betroffenen Einrichtungen werden von einem einzigen Verpflegungsunternehmen beliefert.
Das NNGYK, die Lebensmittelsicherheitsbehörde Nébih sowie die Budapester und Pest-Komitatsverwaltungen leiteten eine gemeinsame Untersuchung ein. Die betroffene Küche wurde mit sofortiger Wirkung geschlossen, Proben wurden entnommen, eine Desinfektionsreinigung angeordnet. Laut offizieller Mitteilung werden die Laboranalysen mit höchster Priorität durchgeführt, um die Quelle der Infektion schnell zu bestimmen.
Die Prüfung erstreckt sich auf die Zubereitungstechnologie, Lagerung, Transport und Hygienevorschriften. Über die Art des Erregers liegen bislang keine Informationen vor. Behördenkreise sprechen von einer „mutmaßlich lebensmittelbedingten enteralen Infektion“, also einer Magen-Darm-Erkrankung durch kontaminierte Speisen.
Der Vorfall wird als prioritäres Verfahren geführt. Die beteiligten Behörden kündigten an, nach Abschluss der Untersuchung einen ausführlichen Bericht zu veröffentlichen. Inoffiziell heißt es, die betroffene Küche habe in den vergangenen Jahren wiederholt kommunale Lieferverträge erhalten.
Ob der Vorfall politische Dimensionen annimmt, bleibt abzuwarten. Der XIII. Bezirk wird von einer oppositionellen Stadtführung verwaltet, die öffentliche Verpflegung steht jedoch in Teilen unter staatlicher Aufsicht.
Quellen: NNGYK per Email
Photo: Almost empty dining hall at Arlington State College’s Hereford Student Center, University of Arlington, CC-ASA 4.0




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