Taxifahrer fordern höhere Tarife, weniger Konkurrenz und härteres Vorgehen gegen Schwarzarbeit – Stadtverwaltung bleibt unnachgiebig
Budapest. Dutzende Taxifahrer haben am Mittwoch erneut zentrale Verkehrsachsen der Hauptstadt blockiert und vor dem Budapester Rathaus demonstriert. Anlass ist die ausbleibende Reaktion der Stadt auf eine Reihe von Forderungen, die bereits seit Wochen auf dem Tisch liegen. Während einer Sitzung der Budapester Stadtversammlung versuchten einige der Protestierenden, in den Sitzungssaal zu gelangen, um ihre Anliegen vorzubringen. Bürgermeister Gergely Karácsony verweigerte ihnen jedoch das Rederecht.
„Seit einem Monat warten wir auf Bewegung in den Verhandlungen, aber nichts passiert“
sagte Norbert Váczi, Sprecher der Budapester Taxifahrer-Vereinigung. Gefordert werden unter anderem eine deutliche Tariferhöhung, ein Zulassungsstopp für neue Fahrer sowie energisches Einschreiten gegen illegale Personenbeförderung.
Die Aktion soll drei Tage andauern und den Verkehr in mehreren Stadtteilen empfindlich stören. Bereits jetzt kam es im Umkreis von Károly körút, Deák tér und rund um die Rákóczi út zu erheblichen Behinderungen.
Hintergrund des Protests ist nicht nur die wirtschaftliche Lage der Branche, sondern auch die Debatte über deren Regulierung. Noch vor wenigen Monaten war Kritik laut geworden, dass ein beträchtlicher Teil der in Budapest aktiven Taxifahrer ohne gültige Lizenz arbeite. In Presseberichten war sogar von Fahrern mit Drogenproblemen oder kriminellem Hintergrund die Rede. Die Stadt versprach damals strengere Kontrollen.
Die Stimmung in der Branche gilt seit der Pandemie als angespannt. Die Zahl der Fahrgäste ist seither volatil, während die Betriebskosten gestiegen sind. Viele Fahrer fürchten, durch unregulierte Konkurrenz endgültig aus dem Markt gedrängt zu werden.
Die Stadtverwaltung betonte am Mittwoch, man sei weiterhin zu Gesprächen bereit, sehe jedoch derzeit keine Grundlage für Zugeständnisse angesichts der Blockaden.
Quellen: MTI.hu
Photo: Taxifahrer blockieren den Verkehr vor dem Rathaus. MTI/Tamas Purger




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