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Tisza setzt auf Geschlossenheit – Magyar präsentiert Kandidaten und attackiert Fidesz

Péter Magyar erklärt seine Bewegung für regierungsbereit und spricht von einem System im Niedergang.

Nyíregyháza. Bei einer Kundgebung in Nyíregyháza betont der Tisza-Vorsitzende die organisatorische Stärke seiner Partei und legt zentrale sozialpolitische Versprechen vor. Der Kontrast zur seit 15 Jahren regierenden Fidesz fällt scharf auds.

Die Bühne auf dem Búza tér war an diesem Samstag war eine weitere Station eines landesweiten Rundgangs. Péter Magyar, Vorsitzender der Tisza Partei, inszenierte seine Bewegung als funktionierende Alternative zu Viktor Orbáns Fidesz – und als Kraft, die ohne staatliche Mittel binnen 18 Monaten eine der sichtbarsten politischen Gemeinschaften des Landes aufgebaut habe. Das Publikum, dicht gedrängt in der winterlichen Kälte, quittierte jede seiner Zuspitzungen mit hörbarem Zuspruch.

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Magyar erklärte, Tisza verfüge über „Menschen, Programm und Team“, während die Regierungspartei „in sich zusammenfalle“, unfähig, flächendeckend Kandidaten aufzustellen. Es sei der Beginn des Endes eines Systems, das „15 Jahre lang gelogen, gestohlen, gehetzt und Steuern erhöht“ habe. Die Schärfe seiner Worte war nicht zufällig: im Osten des Landes, wo Fidesz traditionell stark ist, testet die Opposition die eigene Mobilisierungsfähigkeit besonders aufmerksam.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung des lokalen Kandidaten. László Gajdos, 63, Direktor des Nyíregyháza Zoos und Ehrenbürger der Stadt, wurde einstimmig als Bewerber für das erste Wahlkreis­mandat von Szabolcs-Szatmár-Bereg nominiert. Ein Name, der regional Bekanntheit besitzt und auf solide Verwaltungs­erfahrung verweist – ein kalkulierter Kontrast zur von Magyar kritisierten „Klientelpolitik“ der Regierung.

„In 134 Tagen werden wir gewinnen – und nicht knapp

Inhaltlich setzte der Parteichef auf eine Mischung aus steuerpolitischen Versprechen und familienpolitischer Absicherung. Er kündigte niedrigere Steuern, höhere Pensionen und den Fortbestand bestehender Familienvergünstigungen an. Die Kindergeldzahlungen sollen verdoppelt werden, außerdem plant Tisza ein einmaliges „Starterpaket“ von 50.000 Forint für werdende Eltern. Bemerkenswert ist auch der Vorschlag, das bisher nur im Ausland gewährte Schulstartgeld auf rund 700.000 Familien im Inland auszuweiten – ein Angriff auf eine symbolträchtige Sozialleistung, die Fidesz seit Jahren zur Diaspora-Politik nutzt.

Der Zeitplan wirkte ebenfalls strategisch: „In 134 Tagen werden wir gewinnen – und nicht knapp“ sagte Magyar. Das Ziel sei ein Erdrutschsieg, getragen von Kandidaten, die „alles geben„. Die Inszenierung ist bewusst gewählt: Während Orbán seine Anhänger regelmäßig über staatliche und parteinahe Netzwerke mobilisiert, setzt Tisza auf ein Narrativ der Freiwilligkeit und des Gemeinsinns. Für eine Opposition, die sich lange im Nebel innerer Zerstrittenheit verlor, ist der Versuch einer einheitlichen Front ein politisches Signal.

Was bleibt, ist die Frage, ob die von Magyar beschworene Dynamik bis zum Wahltermin trägt – und ob sich die Wut über ökonomische Stagnation, Korruption und autoritäre Tendenzen in reale Mehrheiten übersetzen lässt. Nyíregyháza war ein Punkt auf der Landkarte, aber für Tisza war es sichtbar mehr: ein Moment, in dem eine neue politische Ordnung zumindest denkbar erschien.

Quellen: MTI.hu
Photo: Peter Magyar mit László Gajdos von Péter Magyar/Facebook


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