Kristóf Szalay-Bobrovniczky kritisiert Aussagen von NATO-Generalsekretär Mark Rutte über einen möglichen großen europäischen Krieg und betont Ungarns Anspruch, sich aus einer militärischen Eskalation herauszuhalten
Budapest. Ungarns Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky hat dem NATO-Generalsekretär vorgeworfen, die europäische Öffentlichkeit auf einen großen Krieg einzustimmen. Anlass ist eine Rede von Mark Rutte in Berlin, in der dieser von einem Konflikt sprach,
„in der Größenordnung dessen, was unsere Großeltern oder Urgroßeltern erlebt haben“
– Mark Rutte in Berlin
Der Minister erklärte in einem am Freitag auf Facebook veröffentlichten Video, es sei bemerkenswert, dass nicht mehr nur Brüsseler Akteure, sondern nun auch der NATO-Generalsekretär offen von einem „bevorstehenden großen europäischen Krieg“ spreche. Rutte bereite damit die Gesellschaft gezielt auf eine Eskalation vor. Szalay-Bobrovniczky zog eine direkte Parallele zu jüngsten Aussagen des französischen Generalstabschefs, der französische Familien darauf vorbereitet habe, „ihre Kinder zu verlieren“.
Ungarn werde sich in einen solchen Krieg nicht hineinziehen lassen, betonte der Verteidigungsminister. Die Regierung tue alles, um einen Krieg zu verhindern und das Land aus einem militärischen Großkonflikt herauszuhalten. Zugleich warnte er vor einer sich selbst verstärkenden Rhetorik:
„Das ist keine unrealistische Bedrohung, wenn EU-Führer und selbst NATO-Kriegstreiber ständig darüber sprechen; das kann nicht ignoriert werden, unsere Sicherheit steht auf dem Spiel.“
Die Wortmeldung fügt sich in die bekannte Kommunikationslinie der ungarischen Regierung ein, die westliche Sicherheitsdebatten als Eskalationstreiber darstellt und sich selbst als letzte politische Kraft positioniert, die einen direkten militärischen Konflikt in Europa verhindern wolle. Ganz als ob es keine Invasion der Ukraine durch die Russische Armee gibt.
Quellen: MTI.hu, Facebook
Photo: Kristóf Szalay-Bobrovniczky, MTI




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