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(c) Pester Lloyd / 42 - 2016 NACHRICHTEN 20.10.2016
"Mit Flüchtlingen verwechselt": Polizei jagt Erasmus-Studenten in Ungarn
Es bedurfte nur des Anrufs eines "besorgten Bürgers", dass "eine Gruppe Illegaler auf Schienen unterwegs sind" und schon rückten Polizei und zwielichtige Bürgerwehren unweit der südungarischen Stadt Szeged aus, um zwei Dutzend junge "Ausländer" zu stellen und einzukreisen.
Bei der Gruppe, die auf einem stillgelegten Bahndamm unterwegs war, handelte es sich jedoch nicht um "illegale Invasoren", sondern um 25 Erasmus-Studenten aus Estland, Litauen und der Slowakei, die auf Einladung der Uni in Szeged zehn Tage in der Universitätsstadt verbrachten. Dabei besuchten sie auch die örtliche Vertretung der NGO MigSzol, die ihnen ein Bild von der Situation der Flüchtlinge an Ungarns Grenzen vermitteln wollte.
Nach einer 15 km Wanderung entlang der Flüchtlingsroute wollte die NGO ein Lagerfeuer mit Grill abhalten, doch soweit kam es nicht. Die alarmierte Grenzpolizei stoppte den Tross mit mehrerenFahrzeugen und kontrollierte die Papiere, unweit sekundiert von sogenannten Bürgerwehren mit offen rechten "Hoheitsabzeichen". Die Gruppe konnte ihren Weg dann unbelästigt fortsetzen, auch um eine Erfahrung reicher, wie es um die gesellschaftliche Stimmung in Orbáns Polizeistaat bestellt ist.
red.
Was war denn los bei Euch? Pester Lloyd - in eigener Sache
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