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(c) Pester Lloyd / 05 - 2018     WIRTSCHAFT       29.01.2018


Aufträge und Kredite: Milliarden für den Orbán-Clan

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Die Unternehmen von Orbáns Finanz-Intimus und Strohmann, Lörinc Mészáros haben in den ersten 20 Tagen 2018 bereits EU-kofinanzierte Ausschreibungen von 344 Mio. Euro an Land gezogen. Die Gesamtsumme der von Orbáns unmittelbarer "Familie" generierten Umsätze seit Machtantritt 2010 soll sich, laut des Investigativportals atlatszo.hu bereits auf 4.000 Milliarden Forint, also 12 Milliarden Euro belaufen, wobei man von einer Umsatzrendite von ca. 15% ausgeht, was also ca. 1,8 Milliarden Euro Gewinn ausmachte.

Der jüngste Auftrag für die Mészáros és Mészáros Kft., eine von über 200 Unternehmen des früheren Klempners, der unter Orbán zu einem der reichsten Ungarn aufstieg und über Bau-, Hotel- und Medien- sowie Finanzgruppen verfügt, ist der Auftrag für die Errichtung eines Abwassernetzes rund um Bicske, Orbáns Heimatort Felcsút, wo Mészáros Bürgermeister ist, eingeschlossen. Die Kosten für den Auftrag wurden vom Ausschreibungsamt mit rund 17 Millionen Euro taxiert, Mészáros erhielt den Auftrag für 22 Mio. Euro, weil die anderen Bieter zurückzogen oder "die Anforderungen nicht erfüllten".

Dieses Beispiel ist zwar typisch, aber letztlich nur "Peanuts". Wie der Orbán-Clan sich und seine Elite finanziert und wie die EU dabei mittut, ist hier ausführlich dargestellt:
Orbáns Familienangelegenheiten: Wie die EU den Mafiastaat Ungarn finanziert

Die investigative Plattform Átlátszó weist auf ein weiteres Phänomen hin. Während die Günstlingsfirmen ihre Gewinne privatisieren und systematisch ins Ausland schaffen, werden Kreditrisiken nationalisiert, also der Allgemeinheit aufgebürdet. Zentrale Drehscheibe dafür ist die MKB Bank, die man der Bayern LB billig abkaufen konnte, sie dann auf Kosten der Steuerzahler sanierte, um sie alsdann an eine von Mészáros
kontrollierte Investorengruppe rückzuprivatisieren.

 

Seitdem vergibt die MKB (genauso die staatliche Eximbank) großzügig Kredite an die Fidesz-Zirkel, mit dem Kalkül, die Bank bei einem Machtwechsel oder einer wirtschaftlichen Überhitzung crashen zu lassen und sich so der Schulden zu entledigen. Átlátszó konnte an Unterlagen gelangen, die rund 500 Millionen Euro weitgehend ungesicherter Kredite an die Fidesz-Oligarchen offenlegen.

Natürlich führt auch in dieser Liste das Firmenimperium von Orbán-Intimus Mészáros, allein er steht mit rund 140 Mio. EUR bei der MKB in der Kreide, die staatliche Exim-Bank vergab rund 100 Millionen EUR an den Casino-Mogul Andy Vajna, damit dieser in Orbáns Auftrag große Medienunternehmen aufkaufen konnte, danach folgt Stadionbaumagnat und Orbáns zweiter "Finanzberater" István Garancsi sowie Orbáns Schwiegersohn István Tiborz, der 20 Millionen Euro Kredite laufen hat. OTP-Bankchef, Lebensmitteltycoon und Fußballpräsident Csányi hat rund 65 Mio. EUR Kredite an Fidesz-Günstlinge vergeben.

Von Átlátszó kontaktierte Finanzexperten finden kein Äquivalent an Sicherheiten für die ausgereichten Kredite und sprechen von einem "extrem hohen Ausfallrisiko", durch leichte Erschütterungen auf dem Weltmarkt, ein Anziehen von Zinsen, einen Machtwechsel oder das ökonomische Scheitern der Projekte selbst.

red



 

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