Portugal ringt Ungarn in packender Schlussphase mit 3:2 nieder
Budapest. Die ungarische Nationalmannschaft hat im zweiten Spiel der WM-Qualifikation eine knappe Heimniederlage gegen Portugal hinnehmen müssen. In einem bis zur letzten Minute offenen Spiel unterlagen die Gastgeber im Puskás Aréna mit 2:3 trotz zweier sehenswerter Treffer von Barnabás Varga. Die Portugiesen präsentierten sich spielerisch reifer und nutzten defensive Unachtsamkeiten der Ungarn eiskalt aus. João Cancelo entschied die Partie mit einem späten Solo kurz vor Schluss.
Spielverlauf
Ungarn begann couragiert und wurde früh belohnt: In der 21. Minute spielte Dominik Szoboszlai einen genauen Pass in den Lauf von Zsolt Nagy, dessen flache Hereingabe Barnabás Varga per Kopf über die Unterkante der Latte ins Tor lenkte – 1:0. Die portugiesische Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Nach einem Ballgewinn durch João Cancelo landete der Ball über mehrere Stationen bei Bernardo Silva, der aus kurzer Distanz wuchtig zum Ausgleich traf (36. Minute).
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste endgültig die Kontrolle. In der 54. Minute bekam Portugal nach einem Handspiel von Loïc Négo einen Elfmeter zugesprochen. Cristiano Ronaldo verwandelte sicher in die linke untere Ecke – es war sein 40. Tor in WM-Qualifikationen, womit er den bisherigen Rekord von Carlos Ruiz (39) übertraf. Insgesamt war es Ronaldos 141. Treffer im Nationaltrikot – Weltrekord.
Doch Ungarn zeigte Moral. In der 84. Minute gelang erneut Varga ein Treffer mit dem Kopf, diesmal nach einer Flanke von Négo von der rechten Seite – 2:2. Die Hoffnung auf einen Punktgewinn währte jedoch nur kurz: Zwei Minuten später eroberte Cancelo den Ball im linken Halbfeld, setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und schloss mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck zum 3:2-Endstand ab (86.).
Statistik
Portugal dominierte die Partie über weite Strecken. Laut ESPN hielt die Mannschaft von Roberto Martínez 69 % Ballbesitz, gab 15 Torschüsse ab – davon 7 direkt aufs Tor. Ungarn kam auf lediglich 5 Abschlüsse und 2 Schüsse, die den portugiesischen Torwart ernsthaft forderten. Dennoch hielt sich das Ergebnis in Grenzen – und spiegelte die kämpferische Leistung der Gastgeber wider.

Gute Leistung ohne Belohnung
Trotz der Niederlage zeigte die ungarische Mannschaft eine engagierte Vorstellung. Trainer Marco Rossi setzte mit Dániel Lukács und Milán Vitális zwei Neulinge ein, die in der Schlussphase noch einmal frischen Wind bringen sollten. In der Defensive agierte das Team meist stabil, doch fehlte im zentralen Mittelfeld phasenweise die Bindung, um Portugals Druck nachhaltig zu entlasten.
Die Bilanz gegen Portugal bleibt damit ernüchternd: In bislang 15 Aufeinandertreffen gab es 11 Niederlagen und 4 Unentschieden, ein Sieg fehlt weiterhin.
Die Tabellensituation nach dem zweiten Spieltag:
- Portugal: 6 Punkte
- Armenien: 3 Punkte
- Ungarn: 1 Punkt
- Irland: 1 Punkt
In der Parallelpartie schlug Armenien etwas überraschend Irland mit 2:1 und rückte damit auf Rang 2 vor.
Ausblick
Am 11. Oktober empfängt Ungarn die armenische Auswahl – ein direktes Duell um den Anschluss an die Spitze. Mit einer ähnlich kämpferischen Leistung wie gegen Portugal ist ein Sieg gegen die in der FIFA-Weltrangliste deutlich schlechter platzierten Armenier zu erwarten. (Ungarn: #38, Armenien: #100)
Aufstellungen
Ungarn (Trainer: Marco Rossi)
Startelf:
12 Balázs Tóth – 4 Attila Szalai, 6 Willi Orbán, 7 Loïc Négo – 11 Milos Kerkez, 14 Bendegúz Bolla, 17 Callum Styles, 18 Zsolt Nagy – 10 Dominik Szoboszlai (K) – 19 Barnabás Varga, 21 Alex Tóth
Ersatzbank:
1 Dénes Dibusz (TW), 22 Dániel Szappanos (TW), 2 Bence Osváth, 3 Dávid Csongvai, 5 Gábor Szalai, 8 Milán Vitális, 9 István Tóth, 13 Dániel Gruber, 15 Márton Dárdai, 16 Dániel Lukács, 20 Bence Dárdai, 23 Bence Ötvös
Portugal (Trainer: Roberto Martínez)
Startelf:
1 Diogo Costa – 3 Rúben Dias, 19 Nuno Mendes, 20 João Cancelo – 8 Bruno Fernandes, 10 Bernardo Silva, 15 João Neves, 21 Rúben Neves, 23 Vitinha – 7 Cristiano Ronaldo (K), 18 Pedro Neto
Ersatzbank:
12 José Sá (TW), 22 Rui Silva (TW), 2 Nuno Tavares, 4 António Silva, 5 Renato Veiga, 6 João Palhinha, 9 Gonçalo Ramos, 11 João Félix, 13 Pedro Gonçalves, 14 Gonçalo Inácio, 16 Francisco Trincão
Quellen: The Guardian, Reuters, ESPN
Bilder: MLSZ.hu
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