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Magyar mobilisiert in Debrecen, Datenaffäre bleibt belastend

Péter Magyar rief bei einer TISZA-Kundgebung in Debrecen zur Einheit und sozialen Kehrtwende auf. Die große Mobilisierung trifft auf eine anhaltende Datenaffäre, die der Partei zu schaffen macht.

Debrecen. Am 7. Dezember 2025 trat Péter Magyar, Vorsitzender der TISZA-Partei, in Debrecen vor mehreren Tausend Unterstützern auf. Die Kundgebung, Teil der landesweiten Kampagne „Út a győzelembe“ (Weg zum Sieg), sollte symbolisch Debrecen als umkämpfte politische Zone markieren – eine Stadt, die bislang als Fidesz-Stadt galt. Beobachter beschrieben die Stimmung als entschlossen; der Regen dämpfte die Resonanz nicht merklich.

Magyar formulierte in seiner Ansprache den Anspruch, TISZA sei nicht auf persönliche Macht, sondern auf kollektive Verantwortung ausgerichtet. „Es geht um Békesség – zuerst in uns selbst, dann um uns herum und schließlich im ganzen Land“, paraphrasierte die lokale Presse seine Worte. Er forderte zugleich lokale Fidesz-Politiker auf, statt politischer Polemik konkrete Hilfe für Bedürftige zu leisten.

Inhaltlich stellte Magyar soziale Themen in den Vordergrund: Zugang zu qualitativer Bildung, Unterstützung für Familien, Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen und bezahlbaren Wohnraum. Er positionierte TISZA als soziale Alternative, die statt großer Industrieprojekte auf lokale Wirtschaft und Umweltschutz setzen wolle. Diese Thematisierung entspricht der überregionalen Kampagnenlinie der Partei.

Die Veranstaltung fiel in eine politisch heikle Phase für TISZA: Im Herbst war ein riesiger Datensatz der App „Tisza Világ“ öffentlich geworden – nach vorliegenden Berichten rund 200.000 Einträge. Die Veröffentlichung löste Ermittlungen und scharfe politische Reaktionen aus. TISZA behauptet, Opfer eines Cyberangriffs geworden zu sein; die Regierung fordert eine vollständige Aufklärung. Die Angelegenheit belastet die Partei insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und organisatorische Professionalität.

Gelingt es TISZA, die Mobilisierung in Ostungarn zu konsolidieren, wäre das Signal für die Parlamentswahl 2026 bedeutsam. Zugleich zeigt der Datenskandal, dass organisatorische Schwächen Wahlkampfstrategien schnell entgleisen lassen können.

Quellen: Index.hu, Telex.hu, Debreciner
Photo: Péter Magyar mobilisiert in Debrecen am 7. Dezember 2025. (Péter Magyar/Facebook)

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