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(c) Pester Lloyd / 34 - 2012   NACHRICHTEN 25.08.2012

 

Rassistische Ausfälle bei Fußballspiel Ungarn-Israel bisher ohne Konsequenzen

„Die ungarische Regierung verurteilt das Verhalten der Fans bei dem Freundschaftsspiel zwischen Ungarn und Israel aufs Schärfste.“ Dies erklärte ein offizieller Sprecher der Regierung am Mittwoch, eine Woche nach den Vorfällen im Puskás-Stadion. Das ungarische Kabinett gehe in Offenheit und Frieden auf alle Völker zu und verlange dasselbe von seinen Bürgern. Aus diesem Grund, geht die Regierung in aller Härte gegen rassistische und religiöse Diskriminierung vor“.

 

Die ungarischen Fans, unter ihnen auch ein Jobbik-Abgeordneter, hatten während des Spiels palästinische und iranische Flaggen geschwungen und antisemitische Beleidigungen gerufen. Beim Abspielen der israelischen Nationalhymne waren viele Ungarn sitzen geblieben oder hatten den Spielern demonstrativ den Rücken zugekehrt.

Der Präsident der ungarischen Fußballvereinigung, Erik Bánki, betonte, dass ein solches Verhalten niemals akzeptabel sei und versprach, die Angelegenheit auf einem Treffen zu thematisieren. Welche Sanktionsmöglichkeiten der Verband jedoch hat, sparte Bánki aus und sprach von möglichen vorbeugenden Maßnahmen vor kommenden Länderspielen. Antisemitische und andere rassistische Ausfälle von Fans sind auch auf Vereinsebene Alltag auch in Ungarn.

Von Seiten der Polizei hieß es zuerst entschuldigend, dass es "keine rechtliche Basis" gegeben habe, auf der die Gesetzeshüter hätten einschreiten können. Die Staatsanwaltschaft nahm nun formal Ermittlungen "im öffentlichen Interesse" auf und aufgrund mehrerer Anzeigen von Privatpersonen, die sich auf das "Hetzverbot" gegen ethnische Gruppen im ungarischen Recht stützen.

Mehr zum angespannten Verhältnis Israel - Ungarn und zur Mitschuld der Regierungspartei am erstarkenden Antisemitismus im Lande

red.

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