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(c) Pester Lloyd / 40 - 2016 NACHRICHTEN 04.10.2016
Alles nach Plan: Regierung erteilt sich umweltrechtliche Genehmigung für AKW Paks II
Die Regierung Ungarns hat auf dem Weg zum erwünschten Neubau eines Atomkraftwerkes in Paks noch zwei große Probleme zu lösen. Das "Go" der EU im Streit um Wettbewerbsrecht, hier sind zwei Verfahren anhängig sowie die Finanzierungsfrage, denn aufgrund der globalen und speziellen Entwicklungen in Russland steht der 10 Mrd. EUR-Kredit aus Moskau auf der Kippe.
Eine kleinere Hürde hat das Projekt Paks II nun genommen, was nicht schwer war, denn die Entscheidung über die umweltrechtliche Genehmigung zum Bau zweier weiterer Reaktoren wurde vom Fidesz-dominierten Regierungsamt des Komitates Baranya kürzlich erteilt. Greenpeace und die NGO Energiaklub kündigten unmittelbar danach ihre Einsprüche an. Laut Paks-Projektleiter Attila Aszódi erfülle das Projekt alle ungarischen und europäischen umweltrechtlichen Gesetzesvorgaben. Die Umweltschützer sehen das naturgemäß anders. Die Genehmigung würde "wichtige Auswirkungen außer Acht lassen" und zudem auf "abgelaufenen, unrealistischen Daten" beruhen. So würde die gesamte Thematik und Problematik des Einflusses des anfallenden Atommülls auf die Umwelt ausgeblendet. Auch würden die Auswirkungen eines dauerhaften Anstiegs der Wassertemperatur der Donau wegen der Kühlprozesse unterschätzt.
Zum Thema:
Plündern unter Geheimhaltung: Infos zu AKW-Ausbau in Ungarn 30 Jahre unter Verschluss http://www.pesterlloyd.net/html/1510akwpaks30jahreverschluss.html
30 Jahre in Moskaus Hand: 10-Mrd.-EUR-Kreditvertrag zwischen Russland und Ungarn ist Gesetz, aber immer noch teilweise geheim http://www.pesterlloyd.net/html/1422kreditvertraggesetz.html
Putin oder die EU: Wer stoppt den AKW-Ausbau in Ungarn zuerst? http://www.pesterlloyd.net/html/1449paksiieupruefung.html
red.
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