(c) Pester Lloyd / 27 - 2009 NACHRICHTEN 04.07.2009 _______________________________________________________
1956er Veteran in Ungarn gestorben
Béla Király, eine der Schlüsselfiguren des Volksaufstandes von 1956, starb 97jährig in
Budapest. Sein wechselhafter Lebenslauf liest sich wie eine Zeitraffer-Chronik des letzten Jahrhunderts.
Geboren noch im Kaiserreich 1912, kämpfte er im
Zweiten Weltkrieg an der Seite der deutschen Nazis und wurde mit zwei Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. In Yad Vashem, der israelischen Gedenkstätte wird er als
"Gerechter unter den Völkern" geehrt, weil er tausenden ukrainischen Juden das Leben gerettet haben soll. Der Honvéd-Offizier wurde 1950 zum General ernannt und
leitete die Militärakademie. Ein Jahr später wurde er in einer Säuberungsaktion des erzstalinistischen Rákosi-Regimes zum Tode verurteilt, was später zu
lebenslänglich umgewandelt wurde. Der Vorwurf lautete auf Landesverrat.
Während der Tage des Volksaufstandes übernahm Király
unter Imre Nagy das Kommando der Nationalgarde und wurde zum Militärkommandanten von Budapest im Kampf gegen die sowjetische Armee. Er konnte rechtzeitig über Österreich in die USA fliehen, wo er als
Militärhistoriker an verschiedenen Universitäten tätig war und auch Bücher veröffentlichte. 1989 kehrte Király nach Ungarn zurück, er war einer der Redner bei
der Umbettungszeremonie für Imre Nagy. Von 1990-94 war Béla Király Abgeordneter des ersten frei gewählten ungarischen Parlamentes von Ungarn.
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