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(c) Pester Lloyd / 24 - 2011  POLITIK 16.06.2011

 

Neonazi-Führer in Ungarn zu Bewährung verurteilt
Roma-Frau muss ins Gefängnis - UPDATE - SPENDENAUFRUF

Der Chef der rechtsextremistischen "Wehrmacht" / "Schutzmacht"-Gruppe, die vor Wochen in Gyöngyöspata ein Militärlager abhalten wollte und - im Verbund mit der Partei Jobbik und diversen neofaschistischen "Bürgerwehren" - durch wochenlange Provokationen für ethnische Spannungen sorgte, die in der Evakuierung von fast 200 Roma des Ortes gipfelten, ist gestern zu eineinhalb Jahren Haft, ausgesetzt auf vier Jahre Bewährung verurteilt worden.

Ezés im Zwiegespräch mit Polizisten

Das Urteil des Gerichtes in Gyöngyös ist nicht rechtskräftig und es erging auch nicht wegen Volksverhetzung, Nötigung oder sonstwelchen naheliegenden Delikten, sondern der Verurteilte Tamás Eszés, der sich selbst als "Nationaler Kommandeur" bezeichnen lässt, soll während einer kurzzeitigen Verhaftung einen Polizisten beschimpft, geschlagen und getreten haben, dies alles unter Alkoholeinfluss. Der Richter sah Vorstrafen wie Körperverletzung, Steuerhinterziehung und Verleumdung als strafverschärfend an. Der selbsternannte Saubermann wollte in Gyöngyöspata als Bürgermeister kandidieren, nachdem der Vorgänger, der die "Garden" gerufen hatte, aus "gesundheitlichen Gründen" den Posten aufgab. Er hatte gute Chancen.

Eine weitere Meldung aufschlussreiche Meldung in diesem Zusammenhang erreicht uns über den Blog “Pusztaranger”: Die bislang unbescholtene Romni Frau Rácz aus Gyöngyöspata wurde vom Gericht in Gyöngyös wegen Landfriedensbruch und leichter Körperverletzung verurteilt (Hirszerzo). In der aufgeheizten Stimmung nach der Evakuierungsaktion hatte sie eine Frau tätlich angegriffen, die sie provoziert hatte. Der Pester Lloyd berichtete: “Bei der Rückkehr kam es zu einem Zwischenfall. Eine der Romafrauen stürzte sich auf eine andere Anwohnerin und schlug sie mehrmals heftig. Die Polizei schritt ein und verhaftete die Frau. Zeugen sagten aus, dass die „ungarische“ Anwohnerin die Gruppe mit den Worten begrüßt hatte, dass es „besser sei, wenn sie dort blieben, wo sie herkommen…“

Frau Rácz bekam keine Bewährung. Weil sie die Strafe und Gerichtskosten von insgesamt  380 000 HUF (ca. 1417 EUR) von ihrer Rente von 23 000 HUF (86 EUR) nicht fristgerecht bezahlen kann, muß sie trotz schwerer Gesundheitsprobleme ins Gefängnis.

Der PESTER LLOYD schließt sich dem Spendenaufruf von Pusztaranger und der Facebook-Gruppe “Hunderttausend für Gyöngyöspata” an. Wir halten es für unerträglich, den Neonazis die Genugtuung zu Teil werden zu lassen, eine Roma wegen ihrer Überreaktion auf deren abscheuliche Aktion im Gefängnis zu sehen, während ihr Anführer quasi ungeschoren davon gekommen ist. Zeit zu handeln! - Das ungarische sowie ein internationales Spendenkonto finden Sie hier:

http://pusztaranger.wordpress.com/2011/06/16/zwei-urteile-bewahrung-fur-vorbestraften-nazi-haft-fur-unb escholtene-roma/

 

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