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(c) Pester Lloyd / 12 - 2011  WIRTSCHAFT 23.03.2011

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Weggespart

Malév-Vorstandschef Gauss nimmt seinen Hut

Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI mitteilt, wird der Vorstandschef der angeschlagenen ungarischen Airline Malév, Martin Gauss, zu Ende Mai von seinem Posten zurücktreten. Der Abgang des Deutschen nach zwei Jahren hängt, laut Eigentümervertreter MNV (Nationale Vermögensagentur), damit zusammen, dass dieser mit seinem neuen Gehalt für den Chefposten nicht einverstanden war.

Nach inoffiziellen Angaben verdiente der Malév-CEO zuvor ca. 5 Mio. Forint (18.500.- EUR im Monat), dabei wäre das doppelte im internationalen Vergleich durchaus üblich, nun sollten es jedoch weniger als die Hälfte sein.

Die Regierung führte im letzten Jahr eine Obergrenze für Bedienstete im öffentlichen Dienst von 2 Millionen Forint brutto pro Monat ein (ca. 7.500 EUR). Für im Staatsbesitz befindliche Unternehmen gilt das Gesetz zwar nicht direkt, wird aber auch in "durch Steuergelder fianzierte Unternehmen und Institutionen" angewandt. Da die Malév staatlich bezuschusst werden muss, um existieren zu können, findet dieses Vorgehen also auch hier Anwendung, ungeachtet der naheliegenden Tatsache, dass man international gefragte Manager damit nicht halten kann.

Gauss übernahm das Malév-Management vor fast genau zwei Jahren noch unter den alten, russischen Eigentümern in einer prekären Lage und versuchte ein radikales Sanierungsprogramm. Zuvor war er u.a. bei der Deutschen BA, von wo ihm diverse Eigentümerwechseln (BA, Wöhrl, AirBerlin) nicht unbekannt waren. 2007 sanierte er die Regionallinie Cirrus, danach arbeitete er auf eigene Rechnung als Berater.

 

Dass Unstimmigkeiten mit dem staatlichen Besitzer über die weitere Strategie eine Rolle gespielt haben könnten und man einen "eigenen" Mann platzieren will, ist nicht auszuschließen, auch der Verkaufsleiter der Airline ging vor einigen Monaten. Ungarn will die Airline bald wieder an einen "strategischen Investor" verkaufen, was sich aufgrund der hohen Schulden und des nicht besonders stabilen Standings der Airline als schwer erweist, Angebote gibt es meist nur aus dem außereuropäischen Raum, denen nicht die "nationale Fluglinie" von Wichtigkeit ist, sondern die lediglich auf die EU-Lizenzen schielen und die Malév als Türöffner für den EU-Markt nutzen wollen.

Mehr zum Thema:

Die Türken vor Budapest - Jan 2011
Türkische Esas zeigt Interesse an ungarischer Malév
http://www.pesterlloyd.net/2011_01/01esasmalev/01esasmalev.html

Dünne Luft - März 2010
Massiver Stellenabbau und Strukturreformen bei der wieder staatlichen Malév
http://www.pesterlloyd.net/2010_10/10malevrestrukt/10malevrestrukt.html

Von VEB zum VEB - März 2010
Die ungarische Airline Malév wurde rückverstaatlicht
http://www.pesterlloyd.net/2010_09/09malev/09malev.html
 

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