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(c) Pester Lloyd / 08 - 2013   NACHRICHTEN 18.02.2013

 

"Gespräche endgültig gescheitert": Lehrerstreik in Ungarn ab 15. März

Die mit rund 3.200 Mitgliedern kleinste der sechs Lehrer- und Pädagogengewerkschaften des Landes, die PDSZ, hat am Wochenende die Gespräche mit der Regierung für endgültig gescheitert erklärt, nachdem der zuständige Minister Balog "sämtliche Kompromissangebote abgelehnt" habe. Man werde Mitte März, vermutlich nach dem 15. (Nationalfeiertag) mit landesweiten Streikaktionen an Schulen beginnen, muss allerdings noch ein Verdikt des Arbeitsgerichtes über die Pflichten zur Bereitstellung von Minimaldienstleistungen, denen die öffentlich Bediensteten unterworfen sind, abwarten.

Die PDSZ-Führung verlangt die Umsetzung der zunächst angekündigten, dann verschobenen Gehaltserhöhung, eine Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgarantie sowie Klarheit über Inhalte und Ausgestaltung sogenannter "Karrierepläne", die Lehrer zu bestimmten Fortbildungsmaßnahmen verpflichten sollen, woran wiederum die Gewährung von Gehaltserhöhungen geknüpft wird. Die als links eingestufte Gewerkschaft fürchtet, dass dieses Modell der nationalen Gleichschaltung des Unterrichts dienen soll, wofür es auch stichhaltige Anhaltspunkte gibt.

Die PDSZ meint, dass 66% der Lehrer die Bildungsreform für "nicht akzeptabel" halten und daher auch die Streiks unterstützen werden. Die Regierung sieht die Sache ganz anders, immerhin habe man mit den anderen fünf Gewerkschaften Kompromissvereinbarungen geschlossen, die ihnen "ein Mitsprachrecht bei der Erarbeitung von Reformen" einräumt, die PDSZ stehe also isoliert da, ihre Streikziele "dienen nicht den Interessen der Lehrer".

red.

 

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