Hauptmenü

 

KLEINANZEIGEN UNGARN: Immobilien - Stellenmarkt - Geschäftskontakte - Privatanzeigen 35.- EUR / 30 Tage!

Das Archiv ab 1854

 

 

 

(c) Pester Lloyd / 19 - 2013   NACHRICHTEN 07.05.2013

 

Oppositionführer in Ungarn will Bildung zur Top-Priorität seiner Regierung machen

Auf einer Konferenz am Montag, machte Ex-Premier Gordon Bajnai, Kopf der Mitte-Links-Wahlallianz Gemeinsam 2014 seine Standpunkte zu einer künftigen Bildungspolitik bekannt. Die Bildung müsse zur "Topprioritäte" der Regierungspolitik gemacht werden, denn sie ist von entscheidender Bedeutung für Prosperität. Daher sollte auch die Leistung von Regierungen an ihrer Bildungspolitik gemessen werden, sagte Bajnai mit Blick auf die destruktive Pflicht- und Hochschulreform der Orbán-Regierung. Bajnai unterstellte ihr die "Fortsetzung der Segregation" (bei Romakindern), die Reduzierung der Berufsausbildungsmaßnahmen und die Kürzung der Ausgaben für die Hochschulbildung um ein Drittel.

Alle diese Maßnahmen seien "gegen das nationale Interesse" gerichtet und hätten u.a. dazu geführt, dass immer mehr Ungarn in prekären, perspektivlosen Beschäftigungsprogrammen stecken, statt für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht zu werden und eine halbe Million Menschen bereits das Land verlassen haben, um sich Arbeit im Ausland zu suchen.

 

Wenn er an die Regierung kommt, garantiere er eine Anhebung des Bildungsetats auf mindestens 1% des BIP und eine Anhebung der Lehrergehälter um 15%, um ihnen eine "annehmbare Karriere" zu ermöglichen. (Anm: die Orbán-Regierung hatte, bei gleichzeitiger massiver Stellenreduzierung und Kopplung an einen "Karriereplan" sogar eine Erhöhung um 20% angekündigt, aber wieder auf Eis gelegt). "Eine Nation, die ihren Lehrern kein hohes Ansehen zugesteht, hat auch keinen Respekt vor sich selbst", so Bajnai, der auch die Übernahme der meisten Schulen durch den Staat kritisierte. Er werde die Verantwortung wieder auf die Gemeinden und Städte übertragen.

Anstatt nationalistisch einseitiges Material in die Lehrpläne zu drücken, die Kinder quasi "umerzogen" werden sollen, müsse dafür Sorge getragen werden, dass sie die Basikenntnisse vermittelt bekommen: also rechnen, lesen und verstehen, Computerfertigkeiten sowie Englischkenntnisse, sagte Bajnai in Anspielung auf Statements aus dem Bildungsministerium, wonach Englischkenntnisse nicht so wichtig seien und "irgendwann später" unterrichtet werden könnten. Ungarn hat europaweit die niedrigste Quote bei Fremdsprachenkenntnissen.

red.

Möchten Sie den Pester Lloyd unterstützen?