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(c) Pester Lloyd / 23 - 2013   NACHRICHTEN 06.06.2013

 

Regierungspartei in Ungarn lässt "spontan" gegen Opposition demonstrieren

Hier ein “Ausbruch” des “spontanen” Volkszorns Die Losungen sind 1:1 aus der Briefvorlage entnommen.

Ein an die Öffentlichkeit gelangert "interner" Brief des Fidesz-Bürgermeisters von Dunakeszi, wirft ein Licht auf die politische Kultur der "Nationalen Einheit", der Regierungspartei. In dem Schreiben, das eigentlich nur an einen kleinen Kreis von Parteikadern gehen sollte, ruft der Bürgermeister Csaba Dióssi zu "spontanen Protestkundgebungen" gegen Gordon Bajnai und seine Mitte-Links-Wahlallianz auf. Diese tourt seit einigen Wochen durch die Lande, um in Bürgerforen Ideen für ihr Wahlprogramm zu sammeln und natürlich Symapthisanten zu aktivieren.

 

Der Brief gibt Handlungsanweisungen, dass die Demos als spontaner Ausdruck des Volkszorns herüberkommen sollen und schlägt auch eine Reihe von Losungen vor, die auf "improvisiert" scheinende Transparente gemalt werden oder gerufen werden sollen, u.a.: - "Bajnai, der Gänseprinz" (Anspielung auf eine Pleite eines Geflügelbetriebes als der Ex-Premier noch Vorstand bei der Wallis war), "Verdoppler der Arbeitslosigkeit!", "Steuererhöher, Einkommensveringerer!", "Bajnai = 40% Einkommenssteuer!" "Die linke Mafia - Schande Europas!" "Nie mehr Bankenregierungen!", "Hände weg von Ungarn!" "Bajnai, der IWF-Mann" "Mit welchem Geld, Gordon?" (Anspielung auf die angeblich aus dem Ausland (Multis, Judentum) finanzierte Opposition) und so weiter. Der Bürgermeister "entschuldigte" sich für das Schreiben auf seine Art: es war gar nicht für eine "so breite Öffentlichkeit" gedacht, sondern intern, ein technischer Fehler habe es in einem anderen Verteiler landen lassen. Aber: die Menschen denken sowieso so wie er, daher sei alles richtig.

Auch diese Damen halten sich an die Fidesz-Sprachregelungen, eine hat sogar ihre Haare in Parteifarben getunkt. Vorbildlich!

Traditionell deftiger mögen es die Nazitruppen von Jobbik. Sie geben einen Hinweis darauf, welche “Karrieren” die Oppositon bei einer Machtübernahme der “Besseren” erwartet. Verbal unterscheiden sie sich aber kuam von den Fidesz-Anhängern.

red.

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