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(c) Pester Lloyd / 35 - 2013   WIRTSCHAFT 28.08.2013

 

Schritt für Schritt...

Steht das Pető-Institut in Ungarn vor der staatlichen Übernahme?

In drastischen Worten hat die Mitte-Links-Wahlallianz "Gemeinsam 2014" rund um Ex-Premier Gordon Bajnai der Regierung vorgeworfen, das renommierte Pető-Institut unter ihre Kontrolle bringen zu wollen. "Die Fidesz-Mafia raubt" damit das weltweit führende Institut für die Behandlung von Kindern mit motorischen Fehlfunktionen (cerebralen Kontrollstörungen), das Hunderten Kindern die Fähigkeit des Laufens zurückgegeben hat, so G2014.

Der Hintergrund: das Institut, 1945 von Dr. Ansrás Pető gegründet, der damals revolutionäre Therapieansätze verfolgte, litt in den letzten Jahren, wegen des Rückganges der internationalen Kundschaft, aber auch wegen weniger subventionierter Zuweisungen einheimischer Patienten seitens des staatlichen Gesundheitsfonds unter Einnahmerückgängen (von 2,2 auf 1,5 Mrd. HUF binnen eines Jahres), konnte sich bisher aber immer auf Ausgleichszahlungen aus dem Staatshaushalt verlassen. Diese wurden nun schrittweise zurückgefahren und das Institut so an den Rand des Ruins getrieben. In der Folge soll nun ein Standort (Kútvölgyi út) in das staatliche Gesundheitsamt GYEMSZI eingegliedert werden, während der Standort an der Villány Straße womöglich verkauft werden wird.

"Gemeinsam 2014" will nun aus ministeriellen Kreisen erfahren haben, dass die Patienten in ein "Ersatzgebäude" ausgelagert werden sollen, wo die "Kinder" in Räumen "ohne adäquate Ausstattung" untergebracht werden sollen. Die Oppositionspartei rief die Regierung auf, das "Aushungern" der renommierten Einrichtung sofort zu beenden und den Finanzierungsstand von 2010 wiederherzustellen. Mit Dokmumenten belegen wollte oder konnte die Oppositionspartei ihre Behauptungen bisher nicht.

 

Die Regierung ließ über die Gesundheitsbehörde ausrichten, dass nichts an den Vorwürfen stimme, man habe nicht einmal die Idee geäußert, in die Räume des Petö-Institutes einzuziehen, dessen international anerkannte Arbeit man sehr schätze. Das zuständige Minsiterium Balog sagte für das kommende Jahr einen Zuschuss von umgerechnet knapp 1,5 Mio. EUR zu, ungefähr ein Drittel dessen, was zum Ausgleich der Mindereinhamen nötig wäre. Derzeit laufen mit der András Pető Stiftung Verhandlungen über einen erweiterten, staatlich finanzierten Ausbildungauftrag für das Institut, ohne den, so die Leitung, der Bankrottt unausweichlich sei.

Fidesz-Strukturen könnten Geschmack an dem Institut gefunden haben, weil dessen weltweit einmaligen Therapieerfolge vor allem auch wohlbetuchte Patienten aus aller Welt anzieht. Bei entsprechender Vermarktung z.B. bei den neuen Partnern der "Ostöffnung" (also z.B. den Arabischen Emiraten, Russland, China) ließe sich daraus ein lohnendes Profitcenter etablieren, mutmaßt die Opposition.

red.

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