THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 40 - 2014 BOULEVARD 30.09.2014

 

Großzügige Eltern: Woher hat Ungarns Außenminister seine vier Immobilien?

RTL Klub, seit neuestem ein investigativer Oppositionssender, hat weitere Details zum erstaunlichen Vermögen des neuen ungarischen Außenminister Péter Szijjártó veröffentlicht. Wie berichtet, staunte die Medienwelt nicht schlecht über den Erwerb einer 400 Quadratmeter-Villa mit feudalem Anwesen für 167 Mio. Forint (über 500.000 EUR) in einem Vorort von Budapest (Dunakeszi).

Dabei handelt es sich mittlerweile um die vierte Immobilie des 36jährigen Karrierepolitikers, deren Wert die offengelegten Nettoeinkünfte aus seiner Tätigkeit um ca. das Dreifache übersteigt. Die geschmacklose Neureichenvilla (die Fotos unter dem Text stammen aus einer Annonce des Maklers, verkauft wurde jedoch ohne Möbel...) erwarb der frühere Orbán-Sprecher just drei Tage nach Abgabeschluss für die verpflichtende Vermögensoffenlegung, 68 Mio. dese Kaufpreises habe er aus seinen Ersparnissen finanziert, 34 Millionen haben ihm seine Eltern geschenkt, weitere 45 Mio. geliehen. Dabei habe er "lange mit den Verkäufern verhandelt", womit die Differenz von rund 30 Mio. Forint zum annoncierten Verkaufspreis erklärt werden soll. Wir gratulieren.

 

Szijjártós Eltern scheint es sehr gut zu gehen, denn sie schenkten ihm auch schon ein Häuschen zum Studienbeginn und eine Wohnung in Budapest bei seinem Einzug ins Parlament. Woher der zweitjüngste Außenminister der EU das Geld für die seit Monaten anhaltenden Um- und Anbauarbeiten hat, dazu gab es keine Auskunft. Laut eines Fachportals hat János Lázár jährliche Nettoeinnahmen als Minister und Abgeordneter von ca. 20 Mio. Forint. (70.000 EUR).

Die Opposition möchte nun gerne wissen, wie jemand, der ausschließlich seine Einkommen als "öffentlich Bediensteter" angegeben hat, in einem Jahr solche Summen sparen kann und verlangt eine Untersuchung der Richtigkeit der Vermögensdeklaration. Diese könnte auch ohne Aufhebung der parlamentarischen Immunität durch das zuständige Parlamentskomitee angeschoben werden, allerdings ist auch dort ein Riegel in Form einer Fidesz-Mehrheit angebracht. Uns würde noch interessieren, wie in aller Welt man sich einen derart scheußlichen Geschmack aneignet...

red.

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