|
(c) Pester Lloyd / 46 - 2014 NACHRICHTEN 09.11.2014
Kein Rabatt: Forex-Kredite in Ungarn werden zum Marktkurs umgetauscht
Am Wochenende gab Finanzminister Varga bekannt, dass der gesetzliche Umtausch von Forex- in Forintkredite zum Marktkurs (Mittelkurs zwischen Urteil der Kurie und dem 7.11.) vorgenommen wird. Man habe das mit der Bankenvereinigung in einer Vereinbarung festgelegt.
EUR-Forint-Kurs der vergangenen 5 Jahre. Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.
Die Banken haben der Regierung also offenbar ein Zugeständnis im Gegenzug für eine regulierte Zinspolitik abringen können und müssen so keine weiteren Verluste hinnehmen, nachdem sie derzeit mit Kosten von rund 3 Milliarden EUR für die Rückzahlung von "nicht gerechtfertigten, einseitigen Vertragsänderungen" an die Kunden konfrontiert sind. Selbst Premier Orbán traf sich zuletzt mehrfach zu Geheimgesprächen mit Bankenchefs.
Auf EUR lautende Kredite werden demnach zum Kurs von 308,97 Forint je Euro getauscht, der Kurs für die auf Schweizer Franken lautenden Kredite (das sind mit Abstand die meisten) wird 256,6 betragen, für Yen-Kredite 216 (je 100 Y) Das bedeutet, dass die Schuldner den vollen Kursverfall seit Aufnahme der Kredite selbst tragen müssen, lediglich vor künftigen Kursverlusten bleiben sie mit Vollzug der Umtauschaktion verschont, werden jedoch höhere Zinsen schlucken müssen (wenn wahrscheinlich auch gedeckelte). Wie gemeldet, werden sich die Banken bei der Nationalbank mit bis zu 12 Milliarden EUR für den Umtausch eindecken können, die dafür die Devisenreserven des Landes um rund ein Drittel abbaut. Weitere Details zum Umtausch-Gesetz in diesem Beitrag.
red.
Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.
|