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(c) Pester Lloyd / 51 - 2014   NACHRICHTEN   18.12.2014

 

"Paks 2 wird nie gebaut": Ungarn soll Atomdeal mit Russland wegen Rubelkrise stoppen

Ungarische Oppositionsparteien haben die Regierung nochmals eindringlich vor dem Weiterführen des Projektes Paks II, also dem Ausbau des ungarischen AKW um zwei weitere 1200-MW-Blöcke gewarnt. Für die Parteien "Gemeinsam" und die Liberalen ist es "jetzt klar, dass das Projekt nie gebaut wird."

Der Mini-sterpräsident Orbán als Teil des Putnischens Holzpuppenensembles...

Grund dafür sei die in Russland tobende Währungs- und Finanzkrise, das Land sei höchstwahrscheinlich gar nicht mehr in der Lage, einen Kredit in dieser Größenordnung (10 Mrd. EUR + 2,5 Mrd. ung. Eigenmittel) zu stämmen und wenn, dann sicher nicht zu den vereinbarten Zins- und Zahlungsbedingungen. Bei Letzterem aber müsse Ungarn aussteigen, da es sich höhere Zinsen (bis dato durchschnittlich über die Laufzeit rund 4%) nicht leisten können wird. Sollte die Regierung dennoch so unbesorgt mit der Kontraktierung fortfahren, sei klar, dass man lediglich "Hunderte Milliarden in irgendwelchen Löchern versenken will", ohne "dass jemals etwas gebaut werden wird."

 

Die Grünen, LMP, ergänzten, dass sie sich nochmals an den Staatspräsidenten wenden werden, vor allem um die totale Geheimhaltung aller mit dem Projekt und dem Kredit verbundenen Informationen aufzuhalten. Selbst der von Fidesz eingesetzte Datenschutzbeauftragte konnte nicht nachvollziehen, wieso eine Offenlegung der Ausschreibungen und Abrechnungen sowie des Projektcontrollings "Rechte am geistigen Eigentum, Geschäftsgeheimnisse und die nationale Sicherheit" gefährden sollte, zumal es sich um ein Projekt von gesellschaftlicher Dimension handelt.

Die Regierung ließ gestern durchklingen, verschiedene westliche, "internationale Experten" im AKW-Bau engagieren zu wollen und sogar Kooperationen mit westlichen Atomfirmen ins Auge zu fassen. Vordergründig, um "Kosten zu sparen" (also Rosatom bei Einzelvergaben nicht alles selbst entscheiden zu lassen, wsa gar nicht geht, weil sich der russische Kontraktor diese Rechte vertraglich längst hat festschreiben lassen) und die "Transparenz zu erhöhen". Allerdings klingt das eher danach, dass man mittlerweile schon nach Alternativen im Westen sucht, falls Putin das Projekt doch abblasen wird, was tatsächlich immer wahrscheinlicher wird.

Mehr zum Thema in: EU oder Putin: Wer stoppt Paks II zuerst?
http://www.pesterlloyd.net/html/1449paksiieupruefung.html

red

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