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(c) Pester Lloyd / 02 - 2015   NACHRICHTEN   07.01.2015

 

Umstrukturierungen beim ungarischen Staatsfernsehen: M1 wird News-Channel, Duna TV wird M1, Ex-Origo-Journalisten gründen neues Investigativ-Portal

Wie bereits berichtet, plant der ungarische Staatsfunk den Start neuer TV-Kanäle sowie die Umstrukturierung bzw. Zusammenlegung von Sendern und amtlicher Nachrichtenagentur in eine staatliche Non-Profit-Firma.

Ein staatlicher News-Channel in Ungarn oder wie Kenner sagen würden: Realsatire mit Retroeffekt. Hier der hauseigene Wirtschaftsexperte von M1 beim Verlesen der “optimistischen Prognosen” für die “Nationalwirtschaft”.

Wie jetzt bekannt wurde, werden auch die bestehenden Sender selbst umbewertet. Danach wird Duna TV, das bisher eher als nationaler "Kulturkanal" ausstrahlte, die Rolle des bisherigen Hauptsenders M1 übernehmen, während dieser zum 24 Stunden-News-Kanal umfunktioniert wird und so dem privaten Hír TV Konkurrenz machen soll. Letzterer ist zwar auch rechts orientiert und weitgehend regierungsfreundlich, befindet sich jedoch im Eigentum des Oligarchen Simicska, ein alter Orbán-Kamerad, der in den letzten Monaten jedoch mit seinem Förderer und Weggefährten wegen zu starker Eigenambitionen über Kreuz geriet. Der Staatsfunk hatte direkt versucht, das News-Team von Hír TV abzuwerben, was misslang.

 

Beim Staatsfunk wird M2 ab 15. März als Musikkanal fungieren, M3 bleibt ein Retro-Filmkanal, M4 wird ab März als Sportkanal laufen. M1 wird als News-Channel nicht nur zum Hauptpropaganda-Sender Orbáns aufgewertet, sondern allabendlich auch in englischer Sprache Nachrichten senden.

Die von der Magyar Telekom im Zuge der Lázár-Dienstreise-Affäre gefeuerten bzw. abgegangenen Redakteure und Gründer des Online-Newsportals www.origo.hu haben mit www.direkt36.hu den baldigen Start eines neuen, auf "investigativen Journalismus" spezialisierten Online-Portals angekündigt, das vor allem Korruption und Amtsmissbrauch aufdecken soll. Auch das renommierte Online-Portal www.index.hu bekam vor zwei Jahren auf diese Weise Konkurrenz. Ex-Reakteure machten sich mit dem Portal www.444.hu erfolgreich selbständig, was index.hu jedoch nicht weiter beschädgite.

red.

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