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(c) Pester Lloyd / 04 - 2015   WIRTSCHAFT   18.01.2015

 

Stirb langsam, Eurovegas! Ungarn beerdigt Mega-Casino-Projekt durch Konzessionsentzug

Einer der ältesten Untoten der Immobilienbranche hat nun doch das Zeitliche gesegnet. Das wahnwizige Casino- und Entertainmentprojekt "Eurovegas" in Bezenye, im Dreiländereck Ungarn-Slowakei-Österreich ist nun wohl endgültig beerdigt, nachdem das Budapester Wirtschaftsministerium die baulichen Konzessionen sowie die Casinolizenz für das 300 Mio. EUR Projekt kassiert hat.

Das war der Plan...

Die potentiellen Eurovegas-Betreiber besaßen bereits seit Jahren eine der raren und sonst nur unter Fidesz-Freunden verteilten Lizenzen, das Projekt kam aber wegen Finanzierungsproblemen nie in Gang, womit auch das Recht auf die Bespielung mit Automaten und Pokertischen erlosch. Zum Schluss ergingen an die Investoren Vertragsstrafen von über 4.000 EUR - täglich.

...so bleibt bis auf Weiteres die Realität...

Die Idee zu einem Mega-Casino "Eurovegas" vagabundieren bereits seit Ende der Neunziger Jahre, doch viele potentielle Investoren, darunter Russen, Ölscheichs und diverse Konsortien aus Israel, den USA und Europa bekamen immer wieder kalte Füße. Dann kam die Lehman-Krise und mit ihr die Kreditklemme.

 

Zuletzt holte sich die federführende Asamer-Gruppe aus Oberösterreich Hard Rock International an Bord, jene Holding des First-Nation-Stammes der Seminolen in Florida für die Hard Rock Cafés, aber auch Hotels und Casinos auf der ganzen Welt bekannt sind. Mit ihnen sollte zunächst eine abgespeckte Version mit Großcasino, Hotel und Konferenzzentrum entstehen, die später mit Luxus-Wohnanlagen, Shopping-Malls, Golfplätzen und Wellness-Brimborium etc. aufgemöbelt werden sollten.

Architektur- und Landschaftsplaner bekamen beim Gedanken an das Projekt regelmäßig Ausschlag, Ökonomen hielten es nicht nur für waghalsig, sondern in dem gegebenen Umfeld für geradezu zynisch. Die Kommunen vor Ort hofften indes auf Arbeitsplätze und Aufschwung.

Der Konzessionsentzug seitens des Wirtschaftsministerium dient in erster Linie den Interessen der parteinahen Konzessionsinhaber, ganz vorne dabei: Hollywood-Produzent Andrew G. Vajna (Stirb langsam, Terminator etc.), der als Orbáns Regierungskommissar die staatliche ungarische Filmförderung "terminierte", in dem er die Mittel kürzte und die
Zensur vervollkommnete und zum Dank für seinen "Final Cut" nun mit mehreren Casinolizenzen einen feinen Schnitt machen kann.

cs.sz. / red.

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