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(c) Pester Lloyd / 16 - 2015     NACHRICHTEN    15.04.2015

 

"Jetzt kannst du lügen...": Nachrichtenmoderator des ungarischen Staatsfernsehens verprügelt

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Der Nachrichtensprecher und Anchor des staatlichen Fernsehsenders M1, Miklós Borsa wurde am Dienstag von Unbekannten verprügelt. Der Vorfall geschah in einer Ferienanlage in Balatonfüred, wo mehrere Männer den Nachrichtenmann zunächst fragten, ob er tatsächlich der Vermutete sei. Sodann schlugen sie mit den Worten auf ihn ein: "Los, versuch jetzt zu lügen!".

 

M1 wurde per 15. März von einem universellen TV-Sender zu einem 24-Stunden-News-Kanal umgebaut und ist weitgehend als "Fidesz-TV" verschrien. Die Aktion galt als gezieltes Gegenkonzept zum vorher regierungstreuen Hír TV von Oligarch Simicska, der sich im selbst ausgerufenen "Medienkrieg" mit Orbán befindet. Im Staatsfunk sind Parteilichkeit, Manipulation von Berichten bis hin zu offenen Falschdarstellungen an der Tagesordnung, nicht wenige "Journalisten" aus dem rechtsradikalen Spektrum haben sich beim Staatsfernsehen etabliert.

M1 berichtet, dass es Borsa "relativ gut gehe", er aber "nicht arbeitsfähig" sei. Der TV-Sender zeigte sich "schockiert, über diesen Angriff", dessen alleiniger Anlass der Beruf des Opfers gewesen sei. Die Vereinigung der elektronischen Journalisten MEÚSZ verurteilte die Attacke, die den Werten auf Presse-, Rede- und Meinungsfreiheit zuwiderlaufe. Gegen die mutmaßlichen Täter wurden die entsprechenden Ermittlungen eingeleitet.

red.

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