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(c) Pester Lloyd / 38 - 2015   POLITIK    16.09.2015

 

Versuchter Grenzdurchbruch: Gewalttätige Ausschreitungen an serbischer-ungarischer Grenze

Es kommt wie es kommen musste und Orbán bekommt seine Bilder: An der serbisch-ungarischen Grenze, am seit Dienstag gesperrten Übergang Horgos, ist es am Mittwochnachmittag zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.
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Diese Kinder bekamen eine Ladung Trängengas als Willkommensgruss der EU.

UPDATES:

18.03 Uhr: Die Lage ist derzeit weitgehend ruhig, wenn auch angespannt. Wir beenden den Live-Bericht hier. Weitere Entwicklungen entnehmen Sie bitte wieder unserem regulären
News-Ticker. Wir danken für die Aufmerksamkeit.

18.00 Uhr: “Die Welt kann es sehen, bewaffnete Horden Migranten belagern die ungarische Grenze.” sagte soeben Regierungssprecher Zoltán Kovács. “Die ungarische Grenze werde aber mit allen Mitteln vor den aggressiven Eindringlingen verteidigt.” Die Flüchtlinge hätten ein Ultimatum zur Grenzöffnung gestellt und dann die Barrieren gestürmt, dabei die ungarische Exekutive mit “Waffen” angegriffen.

17.58 Uhr: Die unten genannten zwei Kinder sollen sich verletzt haben als sie von Erwachsenen über den Zaun gehoben / geworfen wurden.  - Insgesamt 100 Menschen wurden bisher von serbischen Helfern wegen Verletzungen durch Tränengas oder -granaten behandelt.

17.53 Uhr: Um ein paar Dutzend Krawallmacher in Schach zu halten, braucht es keine Tränengasgranaten gegen Frauen und Kinder, der Polizeieinsatz sei “unverhältnismäßig”, Orbán ernte nun die Früchte seiner Politik, meint die Oppositionspartei DK.

17.52 Uhr: Der Grenzübergang Röszke / Horgos soll mindestens 30 Tage geschlossen bleiben.

17.44 Uhr: Offenbar spielen sich jetzt am Grenzzaun dramatische Szenen ab. Vor einigen Minuten gab es das Gerücht, die Grenze würde geöffnet, woraufhin auch Frauen mit Kindern an das Grenztor strömten. Dann flogen Tränengasgranaten, zwei Kleinkinder sollen unter den Verletzten sein. Mehrere Menschen sollen Kopfverletzungen erlitten haben. Ein Großteil der Menge hat sich zerstreut, nur ein harter Kern bleibt, rufend und Steine werfend am Grenzübergang. Die ungarischen Antiterroreinheiten, Polizei und Armee antworten mit Tränengas.

17.38 Uhr: Auf einem der Live Streams (hier von RT bzw. dem russischen N24) ist zu sehen, wie TÉK-Spezialkommandos mehrere Menschen abführen. Ein Mann liegt, gefesselt mit einer großen blutenden Wunde und verzerrten Gesichtszügen am Boden, Erste Hilfe und TÉK-Einsatzkräfte versuchen notdürftig das Blut wegzuwischen, sich den Kameras bewusst.

17.05 Uhr Außenminister Szijjártó tobt: Serbien solle sofort an der Grenze eingreifen und die “Gewalttäter stoppen” (er meint die Flüchtlinge). Er frage sich, worauf die Sicherheitskräfte wartete und verlange eine Erklärung. Anmerkung: Serbien ist ein souveräner Staat.

16.42 Uhr Augenzeugen berichten, dass serbische Polizei und Rettung von Trängengas getroffenen Demonstranten mit Erster Hilfe beistehen. Währenddessen steigt an der Frontlinie zwischen Randalierern und Polizeisperre dicker, starker Rauch auf, es wurden Reifen in Brand gesetzt.

Gegen 16.34 Uhr flogen immer noch Steine in Richtung ungarische Polizei und Soldaten, die antworteten weiter mit Wasserwerfern. Steinewerfer erklammen das Dach eines ehemaligen Duty Free Shops direkt an der Grenze.

Erstbericht, 16.22 Uhr: Die Spannung dort erhöhte sich den ganzen Tag über, Hunderte Flüchtlinge drängten zur Grenze und begehrten Einlass, nachdem sie teils schon länger als ein Tag ohne Versorgung an der Grenze gestrandet waren. Während Dutzende Familien mit Kindern und Ältere im Hintergrund warteten, versammelten sich immer mehr junge Männer direkt gegenüber dem Polizeikordon. Dieser wurde alsbald mit Wasserwerfern und schwer ausgerüsteten Einsatzpolizisten verstärkt. Hubschrauber kreisen die ganze Zeit über der Szenerie. Später rückten auch Einheiten des
berüchtigten Antiterrozentrums TÉK an. Auch auf serbischer Seite rückte Polizei an, griff aber zunächst nicht ein.

Als Auslöser für die Eskalation gegen kurz vor Vier werden zwei Versionen gemeldet. Die eine spricht davon, dass ungarische Polizei Pfefferspray, später Tränengas einsetzte, um die Menge zurück auf serbisches Territorium zu zwingen. Die ungarische Seite sprach von "Angriffen" seitens der Flüchtlinge. Diese hatten das Tor durchbrochen und damit eine Grenzverletzung begangen. Der Vorgang ist auf dem Video hier zu sehen

 


Nebenbei: Sehr aufschlussreich war ein zwischenzeitlicher Kommentar im Live-Stream von RT. Eine Frau sagte aus dem Off: "This fucking awesome" und vom Kameramann am die Antwort: "This is, was we need." So viel zur journalistischen Ethik beim Lieblingssender der Putin-Versteher.

Gegen 16 Uhr flogen Steine und Zaunelemente in Richtung der ungarischen Polizei, die antwortete mit Wasserwerfereinsatz und Tränengasgranaten. Rund vier Dutzend Gewalttäter, davon einer mit Megaphon die Menge anheitzend, riefen u.a. "Fuck you!" und "Allah ist groß..." und nahmen die Grenzstation weitgehend auseinander. Ein massiver Einsatz von Trängengas in Richtung serbisches Territorium vertrieb zunächst Angreifer und viele Journalisten aus aller Welt, wie in einem Live-Stream von RT zu sehen war. Es muss Verletzte gegeben haben, 16:19 Uhr tauchte ein Krankenwagen mit Notsignal auf.

Seitdem gibt es ein Katz´ und Maus-Spiel, die ungarische Polizei darf ja nicht auf serbisches Territorium vordringen, ein Rückzug würde jedoch einen Grenzdurchbruch provozieren.

red.

 


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