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(c) Pester Lloyd / 04 - 2013   NACHRICHTEN 24.01.2013

 

Orbán not amused: Bürgermeister in Ungarn gönnen sich Jahresendprämien

Wie das Boulevardblättchen Blikk berichtet, musste der ungarische Premier und Fidesz-Chef Orbán in der Vorwoche hinsichtlich einiger übereifriger Selbstbediener in den eigenen Reihen eingreifen. "Par ordre du mufti" verlangte er von einer ganzen Reihe von Bürgermeistern, deren Stellvertretern, Stadt- und Gemeinderäten die Rückzahlung der von ihrer Gemeinde zum Jahreswechsel an sie ausgeschütteten Boni. Die Medien fanden bis dato 32 Fidesz-Bürgermeister und Stellvertreter, die sich von ihren lokalen Volksvertretern Boni von insgesamt 50 Mio. Forint (rund 170.000) genehmigen ließen. Blikk weist daraufhin, dass Dutzende Anfragen unbeantwortet blieben. Sechs der "Überführten" sind zeitgleich Abgeordnete zum nationalen Parlament, so u.a. der Bezirksbürgermeister des XI. Budapester Bezirkes, András Kupper, der des XX., Imre Vas oder auch Józesf Varga.

Solange das BIP des Landes nicht wächst, also kein Wirtschaftswachtum zu verzeichnen ist, sollte es im staatlichen Verwaltungssektor keine Bonuszahlungen geben, so Orbán im Vorjahr. Allerdings handelt es sich hier um den kommunalen Verwaltungssektor und in diesem gibt es hundert andere Möglichkeiten für die Oberen sich Zulagen zu organisieren, von denen, wie immer häufiger berichtet wird, schon ausführlich Gebrauch gemacht wird. Orbán forderte die Inkriminierten nun auf, die Gelder zurückzuzahlen oder "guten Zwecken" in ihren Gemeinden zuzuführen. Ein ziemlch halbherziges Versprechen, geht Orbán doch in seiner Heimatgemeinde geradezu gutsherrenhaft voran...

red.

 

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