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(c) Pester Lloyd / 06 - 2013   NACHRICHTEN 06.02.2013

 

Ungarn greift in "Fahnenkrieg" in Siebenbürgen ein

Im Széklerland, einem besonders stark von ethnischen Ungarn besiedelten Teilgebiet Siebenbürgens, das übrigens in Rumänien liegt, ist ein bizarrer "Flaggenstreit" entbrannt, in den sich nun auch die ungarische Regierung, die keine Gelegenheit auslässt, ihren "Landsleuten jenseits der Grenze" zu "Hilfe" zu eilen, eingemischt hat.

Der ungarische Staatssekretär im Außenamt beobachtet mit Sorge die Anweisungen der Regierungsgouverneure für die Bezirke Covasna und Harghita, wonach das Hissen der Székler-Flagge an öffentlichen Gebäuden, z.B. Rathäusern oder Schulen, untersagt worden ist. Rumänien sieht darin einen Verstoß gegen die Gebote der Verfassung, das Széklerland sei keine anerkannte kommunale oder autonome Struktur. Németh nennt diese amtliche Anweisung eine "symbolische Aggression" und einen "Krieg der Fahnen" und ließ bei einer "Solidaritätsveranstaltung" in einem Budapester Bezirk am dortigen Bürgermeisteramt demonstrativ eine Széklerflagge hissen, um "die dortigen Autonomiebestrebungen zu unterstützen".

Gegen die EU-Fahne hat man nichts, aber die Székler Fahne
sehen rumänische Behörden nicht so gern, schon gar nicht an Amtsgebäuden

Die von der ungarischen Regierungspartei aufgebaute und finanzierte Székler Separatistenpartei "Ungarische Siebenbürger Volkspartei" hatte bereits mehrmals bei öffentlichen Veranstaltungen die "territoriale Autonomie" ausgerufen. Die Spaltung der Parteien der Rumänienungarn hat deren Position im Parlament stark geschwächt, wo es die gemäßigte Partei RMDSZ nur noch sehr knapp hineinschaffte, die zuvor über Jahre Koalitionspartner der Regierungsparteien war und sogar Minister stellte.

Mehr zu den Széklern im Beitrag: Rumäniens Katalanen.

red.

 

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